Lichtenberg. Kurz vor der Mittagspause ist die Lagerfläche rund um die moderne Offsetdruckmaschine schon ganz schön voll geworden. Ein spezielles Produkt stapelt sich da: „Wir produzieren gerade Adventskalender für einen Spirituosenhersteller“, erklärt Abdisa Kebede beim spätsommerlichen aktiv-Besuch. Wir sind zu Gast im Familienunternehmen Hans Schmidt Werbeverpackungen im fränkischen Lichtenberg.

Einige Hunderttausend Stück des hier entwickelten Kalenders fertigen die 30 Beschäftigten allein für diese Weihnachtssaison. Die jeweiligen Aufdrucke sind kundenspezifisch. Der Clou: Das Gefache, also die Fächer, in denen die 24 Überraschungen verstaut werden, besteht nicht aus Kunststoff. „Die Streifen werden aus Wellpappe gestanzt, ineinandergeschoben und später mit den Produkten befüllt“, erklärt Kebede.

Umweltgerechte Produkte sind sehr gefragt

„Unser Kalender besteht, unabhängig vom späteren Inhalt, komplett aus Pappe und damit aus nachwachsendem Rohstoff“, betont Janneke Klasen. Die junge Geschäftsführerin hat die Leitung des Betriebs unweit der Landesgrenze zu Thüringen kürzlich von Vater Christoph übernommen.

Die Nachhaltigkeit ihrer Produkte ist beiden sehr wichtig. „Natürlich können wir nichts anbieten, was der Kunde nicht will. Aber derzeit sind umweltgerechte Produkte erfreulicherweise sehr gefragt“, sagt die Chefin. Aufs Jahr gesehen sind das Hunderte Varianten: Warendisplays, Faltschachteln, Aufsteller. Oder Flaschenträger, mal 200 Stück für die regionale Brauerei, mal in sechsstelliger Anzahl für große Konzerne. „Jeder Kunde, jedes Produkt bekommt von uns dieselbe Aufmerksamkeit und die gleiche hohe Qualität“: So unterstreicht Klasen die Philosophie des Familienbetriebs, den sie in fünfter Generation leitet. „Wir produzieren nicht nur exakt nach Vorgabe, wir beraten auch und stellen unsere Kreativität bei der Umsetzung von Verpackungsideen zur Verfügung.“

Was in der Kasse bleibt, wird in den Betrieb investiert

Das dürfte das Erfolgsgeheimnis der kleinen Firma sein, die 1881 als Buchbinderei gegründet worden war. Über die vielen Jahrzehnte wechselten zwar Produkte und Kundenkreis – aber der Anspruch an Funktionalität, Haltbarkeit und Attraktivität der Produkte blieb stets so hoch wie möglich. Das spiegelt sich auch im modernen Maschinenpark des Unternehmens: Gewinne werden wieder investiert, um technisch immer auf der Höhe der Zeit zu bleiben.

„Sind die Beschäftigten auf der Arbeit zufrieden, bekommt der Kunde auch das beste Produkt.“

Zentral für den Erfolg sei aber ein weiterer Punkt, findet Janneke Klasen: der Umgang miteinander, das familiäre und doch leistungsfördernde Betriebsklima, der Teamgeist.

Und so besteht die Belegschaft vor allem aus langjährigen Mitarbeitern – und die neu ausgebildeten Azubis bleiben fast alle im Unternehmen.