Hasselroth. Helena Schmidt hat ganz offensichtlich viel Energie: Alleinerziehende von zwei Kindern, Vollzeitjob, und neben ihrem ohnehin schon vollen Programm ist ihr jetzt auch noch ein Berufsabschluss gelungen: Als erste Frau in Hessen wurde sie Fachkraft für Metalltechnik – nach erfolgreicher Externen-Prüfung der Industrie- und Handelskammer.
„Es war schon anstrengend, wirklich Freizeit hatte ich lange nicht. Aber es hat sich gelohnt, denn meine Arbeit fällt mir leichter, weil ich Zusammenhänge besser verstehe, und ich habe nun auch die Chance, weiterzukommen“, erzählt die 37-Jährige stolz.
Quereinstieg bei Emerson Process Management
Vor ein paar Jahren kam sie als Quereinsteigerin zu Emerson Process Management in Hasselroth. In der Montage stellt sie dort Geräte und Systeme für die industrielle Automatisierungstechnik her.
Ihr Engagement fiel ihren Vorgesetzten auf, und man suchte gemeinsam nach einer passenden Weiterbildungsmöglichkeit für sie. „Wir hatten nie den geringsten Zweifel, dass sie das packen würde“, erklärt Geschäftsführer Ralf Noetzel.
Die passenden Partner dafür fand er beim Arbeitgeberverband Hessenmetall und dem regionalen Bildungswerk der Wirtschaft (GfW). Unter den verschiedenen Schulungsmöglichkeiten, die sich nach einer Analyse ihres Arbeitsplatzes ergeben, entschied sich Helena Schmidt für die schwierigste Variante: den Berufsabschluss zur Fachkraft für Metalltechnik, Fachrichtung Montagetechnik. Für den Abschluss gibt es zudem Fördermittel von Land und EU über die hessische Initiative „Pro Abschluss“, die Menschen zu einem Berufsabschluss verhelfen will.
Weiterbildung öffnet Türen
Durch das Dozenten-Team der GfW erfolgte in enger Zusammenarbeit mit Emerson die Ausarbeitung einer passgenauen Maßnahme in Theorie und Praxis, die Helena Schmidt neben ihrem Vollzeitjob zwischen August 2019 und Januar 2020 mit Erfolg durchläuft.
Werkstattleiter Michael Conte gab ihr bei Emerson zusätzliche Übungsstunden im Unternehmen, damit sie zum Beispiel das anstrengende manuelle Zerspanen von Metall mit der Feile üben konnte.
„Es war einfach toll, so viel Unterstützung zu bekommen durch die Firma, die GfW, von Kollegen und natürlich auch von meinen Kindern“, freut sich Helena Schmidt. Für sie steht fest: „Jede Weiterbildung, die man machen darf, bringt einen weiter und öffnet Türen, und irgendwann verdient man so auch einfach mehr Geld.“
Maja Becker-Mohr ist für aktiv in den Unternehmen der hessischen Metall-, Elektro- und IT-Industrie sowie der papier- und kunststoffverarbeitenden Industrie unterwegs. Die Diplom-Meteorologin entdeckte ihr Herz für Wirtschaftsthemen als Redakteurin bei den VDI-Nachrichten in Düsseldorf, was sich bei ihr als Kommunikationschefin beim Arbeitgeberverband Hessenchemie noch vertiefte. In der Freizeit streift sie am liebsten durch Wald, Feld und Flur.
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