Hamburgs Jugendliche denken traditionell, was klassische Werte der Arbeitswelt angeht: Sorgfalt und Zuverlässigkeit (83 Prozent), Disziplin und Pünktlichkeit (74 Prozent), aber auch Kommunikationsfähigkeit (71 Prozent) halten sie für „sehr wichtige“ Eigenschaften im Job. Das zeigen die Daten einer Jugendstudie von Nordmetall, für die der Verband in Zusammenarbeit mit der Nordakademie über 1.100 Hamburger Schüler der Klassen 10 bis 13 befragte.
Die Umfrage dokumentiert die Erwartungen junger Menschen kurz vor dem Abitur an Arbeit und Zukunft und stellt diese den Anforderungen von Arbeitgebern gegenüber, die ebenfalls von Nordmetall und von der Nordakademie befragt wurden. Die meisten der befragten Betriebe sind in der Metall- und Elektro-Industrie (M+E) tätig, der Rest in anderen Wirtschaftsbereichen.
Unterschiedliche Prioritäten
Der Abgleich der Befragungsergebnisse erbrachte aufschlussreiche Erkenntnisse. So schätzen beispielsweise die Jugendlichen Mathematik (33 Prozent), Englisch (35 Prozent) und Deutsch (21 Prozent) weit weniger als die Betriebe, von denen 93, 77 und 80 Prozent diese Fächer für wichtig oder sehr wichtig halten.
Auch die betrieblich wichtigen Fächer Physik (10 Prozent) und Informatik (6 Prozent) stießen bei den Schülern auf geringeres Interesse als in den Betrieben. Arbeitgeber messen ihnen mit 48 beziehungsweise 59 Prozent eine wesentlich größere Bedeutung zu.
Marketing und Projektmanagement stehen hoch im Kurs
Bei den betrieblichen Berufsfeldern stehen unter Jugendlichen vor allem Marketing und Projektmanagement hoch im Kurs. Betriebe hingegen suchen vorrangig Personal für Reparatur und Instandsetzung, Service und Montage sowie das Programmieren und Führen von Maschinen und Geräten.
Bei Bewerbungen junger Menschen achten die Arbeitgeber nach eigenen Angaben primär auf die Noten in Fächern wie Mathematik, Deutsch und Englisch, zudem auf Betriebspraktika und IT-Kenntnisse. Die Gesamtnote des Abschlusses rangiert erst an vierter Stelle.
Die Verdienstmöglichkeiten werden unterschätzt
Die meisten Hamburger Jugendlichen wünschen sich vor allem eine interessante und sinnvolle Tätigkeit (95 Prozent), eine gute Bezahlung (96 Prozent) sowie Aufstiegsmöglichkeiten, Spaß bei der Arbeit und einen sicheren Arbeitsplatz (jeweils 93 Prozent). Zugleich unterschätzen sie den Einstiegsverdienst in der M+E-Industrie nach der Ausbildung um mehr als ein Drittel.
Nordmetall will daher seine Informationsangebote intensivieren, um die Verdienstmöglichkeiten in der Industrie deutlich zu machen. Denn das monatliche Durchschnittsentgelt für Azubis liegt inzwischen bei über 1.100 Euro, und Langzeitbeschäftigte kommen auf einen Durchschnitt von über 60.000 Euro pro Jahr.
Der gebürtige Westfale ist seit über 35 Jahren im Medienbereich tätig. Er studierte Geschichte und Holzwirtschaft und volontierte nach dem Diplom bei der „Hamburger Morgenpost“. Danach arbeitete er unter anderem bei n-tv und „manager magazin online“. Vor dem Wechsel zu aktiv leitete er die Redaktion des Fachmagazins „Druck & Medien“. Wenn er nicht für das Magazin „aktiv im Norden“ in den fünf norddeutschen Bundesländern unterwegs ist, trainiert er für seinen dritten New-York-Marathon.
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