Zwei Firmen in Osterode im Harz sind für viele Krankenhäuser, Pharma- oder Lebensmittelhersteller wichtige Partner. Die eine, Christ, stellt Gefriertrocknungsanlagen her. Die braucht man, um Medikamente haltbar zu machen – und vieles mehr. Die andere, Sigma, produziert Laborzentrifugen, mit denen sich Stoffgemische voneinander trennen lassen.

Christ und Sigma sind Teil einer familiengeführten Unternehmensgruppe. Weltweit gehören beide zu den führenden Herstellern ihrer Branche. Christ entwickelt und produziert Gefriertrocknungsanlagen – von Laborgeräten bis zu Maschinen, die über mehrere Stockwerke reichen. Sie kommen überall dort zum Einsatz, wo Stoffe konserviert werden müssen. Das Besondere: Das Produkt wird erst gefroren, anschließend wird ihm in einem aufwendigen Verfahren das Wasser entzogen. Durch diese schonende Trocknung unter Vakuum bleibt seine ursprüngliche Struktur erhalten.

Sigma wiederum entwickelt und fertigt Laborzentrifugen sowie das passende Zubehör. Krankenhäuser, Pharma- und Biotech-Unternehmen und die chemische Industrie schwören auf die Qualität von Sigma-Zentrifugen.

„Ich bin so etwas wie der technikaffine, kreative Helfer der Ingenieure.“

Marc Horstkotte

Marc Horstkotte treibt in seiner Ausbildung Innovationen voran

Marc Horstkotte kennt die Produkte der Unternehmensgruppe gut – er entwickelt sie sogar weiter. Nach der Realschule wusste der heute 21-Jährige nicht, welchen Berufsweg er einschlagen sollte. Er ging auf das Technische Gymnasium in Osterode und spürte schnell, dass er auch Lust auf kreative Aufgaben hatte. „Ich habe mich gefragt: Wie kann ich beides miteinander verbinden?“, erinnert sich Horstkotte. „Da lag eine Ausbildung zum technischen Produktdesigner nahe.“

Als Produktdesigner begleitet er nun die Entwicklung eines Produkts von der Konzeption über Modelle und Prototypen bis hin zur Freigabe. „Ich bin so etwas wie der technikaffine, kreative Helfer der Konstrukteure und Ingenieure“, erklärt der Azubi seinen Beruf. Was der noch alles beinhaltet, davon will er im Juni Besuchern auf der Technik-Messe IdeenExpo in Hannover berichten. „Nichts ist glaubwürdiger, als wenn die Auszubildenden persönlich über ihren Berufsweg erzählen“, sagt Katja Hoppmann, Mitarbeiterin HR bei Christ und Sigma. „Und natürlich über unsere Produkte.“

Gefriertrockner: Die größten Absatzmärkte sind Europa und Asien

Horstkotte hat gerade erst angefangen bei Christ/Sigma. Viele seiner gut 300 Kolleginnen und Kollegen sind schon 20 Jahre und länger in dem Familienunternehmen, das sich stetig weiterentwickelt. Heute zeichnet sich die Unternehmensgruppe Christ/Sigma nicht nur durch die Vielzahl an Geräten aus, die sich durch Applikationen nach Kundenwunsch konfigurieren lassen. Auch der Exportanteil von 80 Prozent liegt über dem Branchenmittel. Die größten Absatzmärkte der Unternehmensgruppe sind aktuell Europa und Asien. „Die internationale Ausrichtung hat uns erfolgreich durch mehrere Krisen gebracht“, sagt Hoppmann.

Weltweite Distribution, regionale Lieferanten, lokale Produktion – das sind einige der Zutaten des Firmenerfolgs. „Weil wir in Deutschland fertigen, können wir eine hohe Qualität sicherstellen und langfristig erfolgreich bleiben“, sagt die Mitarbeiterin HR. Auf der IdeenExpo will sie zusammen mit Azubis wie Marc Horstkotte junge Menschen für eine Ausbildung im Unternehmen begeistern.

Wo wäre eine bessere Bühne dafür als auf dem größten Technik-Event Europas?

Werner Fricke
Autor

Werner Fricke kennt die niedersächsische Metall- und Elektro-Industrie aus dem Effeff. Denn nach seiner Tätigkeit als Journalist in Hannover wechselte er als Leiter der Geschäftsstelle zum Arbeitgeberverband NiedersachsenMetall. So schreibt er für aktiv über norddeutsche Betriebe und deren Mitarbeiter. Als Fan von Hannover 96 erlebt er in seiner Freizeit Höhen und Tiefen.

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