Spiele und Apps für Computer und Smartphones nutzt jeder, doch nur wenige wissen, wie diese wirklich funktionieren. „Im Informatik-Unterricht der Schulen geht es meist nur um Anwenderwissen“, sagt Julia Freudenberg, Geschäftsführerin der gemeinnützigen Hacker School aus Hamburg. „Wir brauchen aber Menschen, die hinter die Programme sehen, also programmieren können.“
Die Organisation wurde 2014 von drei Hamburger Unternehmern aus der IT- und Medienbranche gegründet, um junge Menschen für das Programmieren zu begeistern und echte Berufsorientierung zu geben. Inzwischen haben rund 15.000 Jugendliche an Programmierkursen teilgenommen.
Praktische Programmierprojekte
Auch als Reaktion auf die Corona-Pandemie wurde jetzt das Projekt „Hacker School@yourschool“ ins Leben gerufen, das von der Nordmetall-Stiftung, der Agentur für Arbeit Hamburg und der Joachim Herz Stiftung unterstützt wird.
Praktische Programmierprojekte werden mit Einheiten zur Berufsorientierung als teils digitale, teils Präsenz-Workshops für Hamburger Schulen angeboten. Auch am Gymnasium Farmsen waren die Programmierprofis – ehrenamtlich tätige IT-Studenten und Auszubildende – kürzlich aktiv. Insgesamt 100 Schülerinnen und Schüler lernten mehrere Stunden lang Programmieren mit der einfachen Programmiersprache Python.
Spannende Einblicke in die IT-Arbeitswelt
Daneben wurden IT-Grundlagen vermittelt, Einblicke in die IT-Arbeitswelt gegeben sowie Berufe wie IT-Systemelektroniker, Fachinformatiker und Anwendungsentwickler vorgestellt. Genau diese Berufsorientierung ist es, die die Initiatoren vermitteln wollen. Julia Freudenberg: „Wir dürfen die Schulen nicht mit der Digitalisierung allein lassen. Deshalb gehen wir mit dem Format direkt in die Schulen.“
Jessica Bönsch, Bereichsleiterin Bildung und Wissenschaft der Nordmetall-Stiftung, ergänzt: „Gerade in Corona-Zeiten gibt es viele Schülerinnen und Schüler, die noch keine Praxiserfahrungen in Betrieben machen konnten. Der Hacker School gelingt es, IT-Kompetenzen ganz konkret mit spannenden Berufen zu verknüpfen. Deshalb unterstützen wir das Projekt gern.“
Ehrgeiziges Ziele für die nächsten Jahre
Die Gymnasiasten in Farmsen waren jedenfalls begeistert. „Programmieren lernen ist gar nicht so schwer“, sagt eine Schülerin. „Das können Mädchen genauso gut wie Jungs.“ Dieser Meinung sind auch die Hacker-School-Organisatoren, die neben mehreren anderen Formaten auch eine Girls Hacker School für Mädchen und Frauen ins Leben gerufen haben.
Das spezielle Format Hacker School@yourschool ist gut angelaufen und soll bis Mitte 2022 in Hamburg 2.500 Schülerinnen und Schüler erreichen. Darüber hinaus hat sich Geschäftsführerin Julia Freudenberg ein ehrgeiziges Ziel gesetzt. „Bis 2025 wollen wir deutschlandweit 100.000 Kinder mit unseren Angeboten versorgen.“
Als Geschäftsführer einer Bremer Kommunikationsagentur weiß Lothar Steckel, was Nordlichter bewegt. So berichtet er für aktiv seit mehr als drei Jahrzehnten vor allem über die Metall- und Elektro-Industrie, Logistik- und Hafenwirtschaft, aber auch über Kultur- und Freizeitthemen in den fünf norddeutschen Bundesländern.
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