Berlin. Es passt in jeden Drucker, Kopierer oder Aktenordner: das bekannteste Papierformat der Welt, DIN A4. Gerade feiert es Jubiläum: Seit nunmehr 100 Jahren legt die Norm DIN 476 fest, dass ein Blatt Papier der Größe A4 exakt 210 mal 297 Millimeter misst. Damit hat das Deutsche Institut für Normung (kurz DIN) in Berlin einen Standard gesetzt, der zum weltweiten Erfolgsmodell wurde.

Vom Formatchaos zum globalen Standard

Als Schöpfer des standardisierten Papierformats gilt der Mathematiker Walter Porstmann. Er ist persönlich genervt vom Formatchaos. Nichts passt zueinander – Briefe passen nicht in Umschläge, Aktenblätter nicht in Ordner, ständig müssen Blätter zurechtgeschnitten werden. Porstmanns Idee: die Papierformate vereinheitlichen!

Als Grundlage nimmt er ein rechteckiges Blatt mit einem Quadratmeter Grundfläche. Das Seitenverhältnis beträgt dabei 1 : √2 (also 1 zu Wurzel 2, das ergibt ungefähr 1 zu 1,41). Und diese Formel hat einen besonderen Sinn: Egal, wie oft das Papier nun gefaltet wird – es ändert sich nichts am Verhältnis der Seiten zueinander! Die kleineren Formate entstehen immer durch das Halbieren des Grundformats – A0 wird zu A1, A1 zu A2 … Praktisch!

1 : √2 – das ist immer die Formel für das Seitenverhältnis.

Der Nutzen dieser Formate ist schnell unbestritten, das DIN-Papier setzt sich in den meisten Branchen und auch in fast allen Ländern durch. Aus Porstmanns DIN 476 wird 1975 die internationale Norm ISO 216 entwickelt. Nur die USA und Kanada berechnen ihre Papierformate weiter nach eigenen Zollgrößen.

Nadine Bettray
aktiv-Redakteurin

Nadine Bettray schreibt bei aktiv vor allem über Wirtschafts- und Verbraucherthemen. Sie studierte Politikwissenschaft an der Fernuniversität Hagen. Anschließend zog es sie zum Arbeitgeberverband METALL NRW in Düsseldorf. Am Journalistenzentrum Haus Busch in Hagen absolvierte sie ein Volontariat. Wenn Nadine nicht am Schreibtisch sitzt, jubelt sie Rot-Weiss Essen zu oder rennt mit ihrem Hund durch den Wald. 

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