Köln. Man kann kaum glauben, dass es schon so lange her ist – aber: Die allererste E-Mail wurde tatsächlich bereits vor einem halben Jahrhundert verschickt! 1971 sendete der Computertechniker Ray Tomlinson eine elektronische Nachricht innerhalb desselben Raumes von einem Rechner zu einem anderen. Dabei nutzte er die Adresse „tomlinson@bbntenexao“. So war nebenbei das @-Zeichen als Erkennungsmerkmal einer E-Mail geboren.
„Don’t tell anyone! This isn’t what we’re supposed to be working on“, sagte Tomlinson zu seinen Mitarbeitern in der Firma BBN, nachdem er die erste E-Mail gesendet hatte. Also: „Sagt das niemandem! Daran sollten wir ja eigentlich nicht arbeiten.“
Der Zufall half mit
Denn die elektronische Post war mehr oder weniger ein Abfallprodukt bei der Programmierung eines der ersten Netzwerke. Tomlinsons Grundlage war eine Technik, die es den Anwendern eines Computers erlaubte, anderen Nutzern des gleichen Computers im Gerät eine Nachricht zu hinterlassen.
87 Prozent der Deutschen versenden E-Mails
Daraus entwickelte er eine Datei, die auch zwischen verschiedenen Rechnern hin- und hergeschickt und verändert werden konnte.
Der Siegeszug der E-Mail war bald nicht mehr aufzuhalten. Bis sie nach Deutschland kam, dauerte es aber noch Jahre: Am 2. August 1984 erhielt der Karlsruher Professor Michael Rotert die erste E-Mail.
Aber was stand denn nun eigentlich in der ersten Nachricht von 1971? Das wusste auch ihr Erfinder bald nicht mehr – er hatte es schlicht vergessen.
Nadine Bettray schreibt bei aktiv vor allem über Wirtschafts- und Verbraucherthemen. Sie studierte Politikwissenschaft an der Fernuniversität Hagen. Anschließend zog es sie zum Arbeitgeberverband METALL NRW in Düsseldorf. Am Journalistenzentrum Haus Busch in Hagen absolvierte sie ein Volontariat. Wenn Nadine nicht am Schreibtisch sitzt, jubelt sie Rot-Weiss Essen zu oder rennt mit ihrem Hund durch den Wald.
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