Künstliche Intelligenz – für die meisten von uns bislang etwas Abstraktes und irgendwie weit weg – revolutioniert gerade unser Leben. Der Text-Generator ChatGPT produziert anspruchsvolle Inhalte. Es weiß fantastisch viel und ist genauso simpel zu bedienen wie Google. Eine deutsche Schülerin beispielsweise übertrug ihm erfolgreich diese Englisch-Hausaufgabe: „Schreibe einen Essay über die Doku-Reihe ‚Blood, Sweat and T-Shirts‘ aus der Sicht eines britischen Reporters.“

Was derzeit über alle Schulen hereinbricht, wird auch die Arbeitswelt ganz schnell grundlegend verändern – in Büros von Industriebetrieben genauso wie etwa in Redaktionen.

So überraschend, wie es für uns alle zu diesem technologischen Durchbruch kam, so zuverlässig stellen sich jetzt Bedenken ein: Ist das nicht mal wieder gefährlich? Werden wir alle überflüssig? Leider typisch deutsch.

Überflüssig natürlich nicht. Zumal ein Chatbot schwerlich die Jobs von Facharbeitern gefährdet. Schon die Industrieroboter haben unterm Strich keine Jobs vernichtet, sie aber verändert und produktiver gemacht.

Deshalb: Auf den Chatbot einlassen sollten wir uns schon. Lehrer könnten diese Hausaufgabe einfordern: „Erstelle einen Text mit ChatGPT und bewerte das Ergebnis.“ Denn die Jugendlichen nutzen die neue Technologie sowieso. Nehmen wir ihre Experimentierfreude zum Vorbild. Es wird uns weiterbringen. Und es macht Spaß.

Thomas Goldau
Redaktionsleiter aktiv

Thomas Goldau schreibt bei aktiv vor allem über Wirtschafts- und Politikthemen. Nach dem Politikstudium an der Gerhard-Mercator-Universität Duisburg und einem Zeitungsvolontariat beim „Offenburger Tageblatt“ hat er bei Tageszeitungen und einem Wirtschaftsmagazin über den Politikbetrieb in Bonn, Berlin und Brüssel berichtet. Privat zieht es den Familienvater regelmäßig mit dem Wohnmobil in die Ferne.

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