Frankfurt. Seit mehr als 20 Jahren begleitet Andreas Jamm, Gründer des Beratungsunternehmens Boldly Go Industries in Frankfurt, Unternehmen bei allen Themen rund um die Digitalisierung. aktiv sprach mit dem Firmenchef über digitale Anwendungen und Dienste der Zukunft und auch über seine Freude daran, Unternehmen mithilfe neuer Technologien effizienter und produktiver zu machen.
Was ist das Besondere an Boldly Go Industries?
Wir waren mal ein klassisches IT-Beratungshaus, haben uns dann aber weiterentwickelt zu einem Entdecker und Wegbereiter für Innovation und Technologie mit inzwischen 30 Mitarbeitern. In mehr als 600 erfolgreich umgesetzten Projekten haben wir über 350 Unternehmen geholfen, effizienter und profitabler zu arbeiten. Wir fühlen uns so ein bisschen wie die Crew vom Raumschiff Enterprise mit ihrem Motto: Auf zu neuen Welten. Jedes Unternehmen, das wir begleiten, ist anders und steht vor anderen Herausforderungen, die wir mit unseren Kunden zusammen meistern. Auf den Punkt gebracht unterstützen wir sie dabei, dass es sie morgen noch gibt.
Digitalisierung kann also auch bedrohlich sein?
Wenn man nichts tut, bestimmt. Die Welt, in der wir uns bewegen, wird durch die Digitalisierung immer komplexer, um nicht zu sagen unüberschaubarer und das in atemberaubender Geschwindigkeit. Überall werden Daten erfasst, aufbereitet und darauf aufbauend dann Schlüsse gezogen und Entscheidungen getroffen. Da muss man mithalten können, völlig neu denken, und das fällt nicht jedem leicht. Aber komplexe Probleme brauchen komplexe Lösungen, und die gibt es in keiner Schublade.
Was meinen Sie damit genau?
Viele Unternehmen sind vor zig Jahren entstanden, weil eine geniale Idee in einer Garage umgesetzt wurde, darunter weltweit erfolgreiche Maschinenbauer. Bisher reichte es, eine geniale Maschine anzubieten und die auf Kundenwunsch weiterzuentwickeln. Aber immer mehr Kunden erwarten mehr für ihr Geld. Wenn die Kunden wissen, was sie wollen, zum Beispiel ergänzende Services, vorausschauende Wartungen oder die Nachverfolgbarkeit der Produkte, kann man sich darauf einstellen. Bei der Realisierung all dessen helfen wir gerne.
Sie gehen dabei aber noch einen Schritt weiter, oder?
Ja, wir denken mit unseren Kunden gemeinsam darüber nach, wie sie sich weiterentwickeln können, wie sie ihr Unternehmen verbessern, was sie am Markt zusätzlich anbieten könnten, was andere eben nicht können. Was braucht ihr Kunde für seine Welt? Was kann man ihm abnehmen? Was bringt ihn weiter? Solche Fragen bringen die Unternehmen weiter und bei all dem greifen wir auf die verfügbaren Technologien zurück, ob Sensorik, künstliche Intelligenz, Drohnen, Industrie 4.0 oder was auch immer.
Welche Rolle spielen bei all dem die Mitarbeiter?
In so einem Transformationsprozess, also dem Wandel des Unternehmens, braucht man eine agile Belegschaft, die bereit ist, den Weg mitzugehen und Spaß hat, die Zukunft mitzugestalten. Das haben wir hier beim eigenen Transformationsprozess zu Boldly Go Industries selbst erlebt. Innovation, Design und Transformation beschreiben seitdem unsere Arbeitsweise und sind die Bausteine unserer DNA. Deshalb können wir mit entsprechenden Trainings und Workshops auf allen Ebenen gut helfen und stellen auch die passenden Räumlichkeiten zur Verfügung. Hier ist alles ein bisschen fancy, anders als gewohnt, und das gibt Raum für Kreativität und neues Denken. Sonst könnten wir unsere Arbeit gar nicht machen.
Wo sehen Sie bei all dem die größte Herausforderung?
Man braucht schon Mut, um die Veränderungen anzugehen, und dann muss man durchhalten, auch Rückschläge einstecken und verarbeiten. Veränderungsprozesse laufen mit Verlustängsten ab. Da ist mentale Stärke gefragt, damit man nicht in die Komfortzone zurückspringt und alles beim Alten bleibt. Das erleben wir ja gerade in der Corona-Pandemie. Neue Wege sind nicht einfach, verlaufen selten geradlinig, sondern eher weit verzweigt. Da braucht man eine gemeinsame Vision, die alle mittragen.
Zur Person
Andreas Jamm
- Geboren im Januar 1968 in Ravensburg, verheiratet
- Studium der Diplominformatik an der Universität Erlangen
- 1995 Berufseinstieg im Management einer Unternehmensberatung
- 2001 Gründung einer eigenen Unternehmensberatung für Softwareentwicklung innerhalb der SAP-Welt
- 2015 Transformation zur Technologie-Beratung Boldly Go Industries
Maja Becker-Mohr ist für aktiv in den Unternehmen der hessischen Metall-, Elektro- und IT-Industrie sowie der papier- und kunststoffverarbeitenden Industrie unterwegs. Die Diplom-Meteorologin entdeckte ihr Herz für Wirtschaftsthemen als Redakteurin bei den VDI-Nachrichten in Düsseldorf, was sich bei ihr als Kommunikationschefin beim Arbeitgeberverband Hessenchemie noch vertiefte. In der Freizeit streift sie am liebsten durch Wald, Feld und Flur.
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