München/Pfronten. Viele Firmen verlagern Produktion ins Ausland, entlassen Mitarbeiter oder überdenken Investitionen. Da tut eine solche Nachricht gut: Der Werkzeugmaschinenhersteller DMG Mori wird in München seine neue Europazentrale aufbauen. Ab 2026 sollen in einem neuen modernen Gebäude rund 300 Menschen arbeiten. Bereits seit diesem Jahr werden vorübergehend Räumlichkeiten angemietet.

„Wir haben uns aufgrund der zentralen Lage in Europa, der hervorragenden Infrastruktur und des talentierten Arbeitskräftepools für München als Europazentrale entschieden“, sagt Masahiko Mori, Präsident von DMG Mori. Das Unternehmen mit japanisch-deutschen Wurzeln bekräftigt damit sein Bekenntnis zum Standort Bayern. 

In München wird nun Platz für Verwaltung, Vertrieb, Service und Ingenieurwesen geschaffen. Zudem sollen Kunden, Partner und Nachwuchstalente in einem repräsentativen und 1.500 Quadratmeter großen Showroom mehr über die Hightech-Maschinen des Herstellers erfahren können.

In Pfronten steht das größte europäische Produktionswerk

Neben der Qualität und Leistungsfähigkeit wird bei den Maschinen auch auf die Energieeffizienz großen Wert gelegt. Unter anderem mit Maßnahmen wie der Rückspeisung von Bremsenergie, einer intelligenten und bedarfsgerechten Regelung von Aggregaten und weiteren umfassenden Verbesserungen im Bereich Automatisierung und Digitalisierung lässt sich im Vergleich zu Vorgängermodellen reichlich Energie einsparen – je nach Maschine sind dabei mehr als 30 Prozent möglich.

Viele dieser Maschinen werden von DMG Mori nur zwei Autostunden von München entfernt gebaut. In Pfronten im Allgäu betreibt das Unternehmen das größte europäische Produktionswerk. Rund 1.600 Menschen stellen hier Hightech-Werkzeugmaschinen her, insbesondere Fünf-Achs-Fräsmaschinen. Zudem werden hier ergänzende Automationslösungen und digitale Produkte entwickelt und gefertigt.

Und auch in Pfronten wird seit Jahren investiert. Seit 2020 wurden hier eine Produktionshalle mit fahrerlosen automatischen Fahrzeugen und ein neues zentrales Logistikzentrum eröffnet und auf den Dächern am Standort 7.000 Solarmodule angebracht. Kommendes Jahr soll ein neues Ausbildungszentrum mit hochmodernen Arbeitsplätzen für 150 junge Menschen fertig sein.

Michael Stark
aktiv-Redakteur

Michael Stark schreibt aus der Münchner aktiv-Redaktion vor allem über Betriebe und Themen der bayerischen Metall- und Elektro-Industrie. Darüber hinaus beschäftigt sich der Volkswirt immer wieder mit wirtschafts- und sozialpolitischen Fragen. Das journalistische Handwerk lernte der gebürtige Hesse als Volontär bei der Mediengruppe Münchner Merkur/tz. An Wochenenden trifft man den Wahl-Landshuter regelmäßig im Eisstadion.

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