Hoher Besuch in der Heide: Bundeskanzler Olaf Scholz, Verteidigungsminister Boris Pistorius und die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen kamen nach Unterlüß südlich von Lüneburg, um dort mit einem symbolischen ersten Spatenstich den Startschuss für eine neue Fabrik von Rheinmetall zu geben.
300 Millionen Euro Baukosten geplant
Das „Werk Niedersachsen“, in dessen Bau der Konzern 300 Millionen Euro investiert, wird künftig Artilleriemunition, Sprengstoff und Komponenten für Raketenartillerie produzieren. Rund 200.000 Granaten sollen hier pro Jahr entstehen, außerdem bis zu 1.900 Tonnen RDX- Sprengstoff und optional weitere Komponenten zur Herstellung von Munitionsladungen.
Außerdem soll vor Ort die Produktion von Raketenantrieben und gegebenenfalls Gefechtsköpfen erfolgen, wie sie zum Beispiel für das geplante deutsche Raketenartillerie-Projekt benötigt werden. Rheinmetall schafft mit dem neuen Werk die Möglichkeit, den Bedarf der Bundeswehr aus nationaler Fertigung zu decken und eigenständige Abgaben an Partnerstaaten zu gewährleisten. Bisherige Abhängigkeiten von Exportfreigaben anderer Länder werden somit aufgehoben.
Prioritäre Zielsetzung beim Aufbau des Werks ist ein möglichst früher Produktionsstart. Nach einer Bauzeit von rund zwölf Monaten – ausgehend vom Vertragsschluss mit dem Auftraggeber – wird eine Kapazität von 50.000 Geschossen pro Jahr erreicht, mit einem anfänglichen Anteil nationaler Wertschöpfung in Höhe von 50 Prozent. Dieser Anteil wird sich sukzessive erhöhen, auf 80 Prozent im zweiten und 100 Prozent nationaler Wertschöpfung im dritten Produktionsjahr.
Der Rheinmetall-Standort Unterlüß gehört zu den bedeutendsten des Wehrtechnik-Unternehmens. Er feiert dieses Jahr sein 125-jähriges Bestehen. Gegenwärtig sind dort rund 2.500 Mitarbeiter beschäftigt.
Der gebürtige Westfale ist seit über 35 Jahren im Medienbereich tätig. Er studierte Geschichte und Holzwirtschaft und volontierte nach dem Diplom bei der „Hamburger Morgenpost“. Danach arbeitete er unter anderem bei n-tv und „manager magazin online“. Vor dem Wechsel zu aktiv leitete er die Redaktion des Fachmagazins „Druck & Medien“. Wenn er nicht für das Magazin „aktiv im Norden“ in den fünf norddeutschen Bundesländern unterwegs ist, trainiert er für seinen dritten New-York-Marathon.
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