Ob Kaffeemühle, Kunstwerk oder Kohlenkasten – im Eisenkunstguss-Museum in Büdelsdorf (Schleswig-Holstein) werden viele Jahrhunderte des Gusshandwerks lebendig. Über 180 Exponate von der Renaissance bis zur Gegenwart sind hier zu sehen.
Die Gründung des Museums geht auf Käte Ahlmann zurück, die zu den großen Unternehmerinnen des 20. Jahrhunderts zählte. Nach dem Tod ihres Mannes 1931 übernahm sie die Geschäfte der örtlichen Carlshütte und baute die Gießerei stetig aus.
Im Jahr 1963 eröffnet
1960 stiftete sie das Museum anlässlich ihres 70. Geburtstags, um sicherzustellen, dass die Kunstgusssammlung, die sie und ihre Vorgänger über viele Jahre zusammengetragen hatten, angemessen aufbewahrt und der Öffentlichkeit präsentiert werden kann.
Dazu wurde direkt gegenüber dem heute historischen Fabrikgelände von dem dänischen Architekten Carl Storgård ein Ausstellungshaus gebaut, das 1963 schließlich eröffnet wurde. Die Gründerin durfte diesen Moment allerdings nicht mehr erleben. Sie starb wenige Monate zuvor.
Exponate aus mehreren Jahrhunderten
Die Produkte der Gießerei bilden den zentralen Bestandteil der Sammlung. Alltagsgegenstände wie Öfen und Hauswirtschaftsgeräte, aber auch Kunstgussobjekte wie Zierrat, Möbel und Tischutensilien finden sich in diesem umfangreichen Teilbestand.
Die Sammlung umfasst Gusseisenobjekte vom späten 15. bis ins 21. Jahrhundert. Der Schwerpunkt liegt auf dem deutschsprachigen Raum, daneben gibt es Produkte englischer, französischer und russischer Gießereien. Auch einige Objekte aus dem fernöstlichen Raum sind vorhanden.
Komplett modernisiert und energetisch saniert
Seit 2010 gehört das Eisenkunstguss-Museum zur Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen. Von 2011 bis 2016 wurde das Gebäude grundlegend modernisiert und energetisch saniert, heute zählt es zu den modernsten Ausstellungshäusern in Norddeutschland.
Das Museum ist täglich außer montags von 12 bis 17 Uhr geöffnet. Weitere Informationen gibt es unter das-eisen.de.
Als Geschäftsführer einer Bremer Kommunikationsagentur weiß Lothar Steckel, was Nordlichter bewegt. So berichtet er für aktiv seit mehr als drei Jahrzehnten vor allem über die Metall- und Elektro-Industrie, Logistik- und Hafenwirtschaft, aber auch über Kultur- und Freizeitthemen in den fünf norddeutschen Bundesländern.
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