Lauenstein/Landshut/Burghausen. Was ist Bayerns stärkster Tourismusmagnet? Na klar, Schloss Neuschwanstein. Das Märchenschloss von König Ludwig II. ist ja auch ein Traum. Aber der Freistaat hat noch viel mehr Schlösser und Burgen zu bieten. Um mehr als 30 dieser historischen Bauten kümmert sich die Bayerische Schlösserverwaltung. In quasi jedem Winkel des Freistaats kann man etwa erkunden, wie einst Herzöge und Ritter gelebt haben.
Ganz im Norden Bayerns befindet sich zum Beispiel, malerisch im Frankenwald gelegen, die Burg Lauenstein. Der Sage nach wurde sie bereits Anfang des 10. Jahrhunderts errichtet, die ältesten Bausubstanzen werden auf das 12. Jahrhundert geschätzt.
Waffen und Rüstungen, alte Möbel und Gemälde
Die Hauptburg beheimatet heute ein Museum. In den 20 Ausstellungsräumen werden unter anderem Sammlungen von Rüstungen und Waffen präsentiert. Eine gut erhaltene Möblierung mit Kachelöfen, Gemälden, Wand- und Deckenmalereien gibt einen Einblick ins mittelalterliche Burgleben.
Die Burg Trausnitz ist eines der zwei Wahrzeichen Landshuts und liegt etwas oberhalb des Stadtzentrums. Der Fußweg führt über breite Stufen hinauf, das sogenannte „Ochsenklavier“. Von oben gibt es einen herrlichen Blick auf Altstadt, Isar und die Martinskirche, das zweite Wahrzeichen der Stadt.
Eine Blüte erlebte die Burg Trausnitz zwischen 1255 bis 1503 als Residenz und Regierungssitz der Herzöge von Niederbayern. In diese Zeit fällt auch die Vermählung des Landshuter Herzogssohns Georg und der polnischen Königstochter Hedwig im Jahr 1475. Das mittelalterliche Spektakel wird heute als „Landshuter Hochzeit“ alle vier Jahre aufwendig nachgespielt.
Raritäten aus fernen Ländern
Neben Führungen durch die Burg können Besucher auch einen Abstecher in die „Kunst- und Wunderkammer“ unternehmen. Dort gibt es neben kuriosen Kunstwerken auch exotische Raritäten aus fernen Ländern, seltene Naturschätze und wissenschaftliche Instrumente zu sehen.
Die Burg Burghausen erstreckt sich markant auf einem Bergrücken. Sie ist mit einer Länge von etwas über einem Kilometer eine der längsten Burgen der Welt und zeigt den Macht- und Repräsentationswillen bayerischer Herzöge. Mit ihren turmbewehrten Mauern, ihren Gräben, Brücken und Toren, den mächtigen Wohn- und Wirtschaftsgebäuden gilt die Burg als großartiges Denkmal mittelalterlicher Bau- und Befestigungskunst.
Im Hauptgeschoss des Fürstenbaus sind die herzoglichen Wohnräume zu besichtigen. Mächtige Balkendecken und die Ausstattung mit Möbeln, Waffen, Bildteppichen, Gemälden und Skulpturen erzählen von der bewegten Geschichte der mächtigen Burganlage.
Michael Stark schreibt aus der Münchner aktiv-Redaktion vor allem über Betriebe und Themen der bayerischen Metall- und Elektro-Industrie. Darüber hinaus beschäftigt sich der Volkswirt immer wieder mit wirtschafts- und sozialpolitischen Fragen. Das journalistische Handwerk lernte der gebürtige Hesse als Volontär bei der Mediengruppe Münchner Merkur/tz. An Wochenenden trifft man den Wahl-Landshuter regelmäßig im Eisstadion.
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