München. Kantine zu, alle Mann im Homeoffice und Homeschooling und der Lieblingsitaliener geschlossen: Selber kochen ist schon seit mehreren Monaten die Devise! Wie vieles andere hat die Corona-Pandemie auch unsere Ernährungsgewohnheiten verändert.

30 Prozent der Deutschen kochen jetzt viel häufiger selbst, ergab eine Studie des Bundesministeriums für Landwirtschaft und Ernährung. Zudem hat die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln und regionalen Produkten deutlich zugelegt. Diesen Trend gab es zwar schon vor Corona, er hat sich jetzt aber verstärkt, hat die österreichische Ernährungswissenschaftlerin und Food-Trend-Forscherin Hanni Rützler herausgefunden.

Sowohl das gesundheitsbewusste Essen daheim als auch das Bestellen von fertigem Essen für den Verzehr zu Hause wird ihrer Ansicht nach zunehmen. Ein Indiz dafür: Die Nachfrage nach Gemüsekisten von örtlichen Bauern ist seit Beginn der Pandemie sprunghaft gestiegen. Neukunden müssen sich oft zunächst auf lange Wartelisten setzen lassen. Denn die Kapazitäten sowohl bei der Erzeugung als auch bei der Lieferung sind begrenzt.

     

    Für viele Rezepte, die man zu Hause selbst kochen kann, halten jedoch die örtlichen Super- und Wochenmärkte die richtigen Zutaten bereit. Tipps gibt es beispielsweise auf folgenden Internetseiten.

    • Regional und saisonal. Ob bayerischer Flammkuchen mit Spitzkohl oder Gemüsewaffeln mit Gelben Rüben – heimische Produkte der Saison haben längst nicht mehr das angestaubte Image wie aus Omas Zeiten. Im Gegenteil, daraus lassen sich leckere Gerichte zubereiten, die den modernen Ernährungsgewohnheiten entsprechen. Das bayerische Kompetenzzentrum für Ernährung („KErn“) führt viele saisonale Rezeptideen auf und klärt über regionale Lebensmittel-Siegel auf: kern.bayern.de/wintergemuese
    • Kochen mit Kindern. „Nein, meine Suppe ess ich nicht!“ Diesen bekannten Satz aus „Struwwelpeter“ hören Eltern häufig zu Hause. Doch wie kocht man so, dass es auch Sohn und Tochter schmeckt? Ganz einfach, sagt die Verbraucherzentrale Bayern: Kinder und Jugendliche sollten beim Zubereiten mithelfen! Selbst die Kleinsten können schon einfache Aufgaben übernehmen, ältere einzelne Gerichte schon selbstständig kochen. Weitere Tipps, kindgerechte Rezepte und einen Saisonkalender gibt es bei der Verbraucherzentrale Bayern: verbraucherzentrale-bayern.de
    • Schnell vorbereitet. Mittags muss es oft schnell gehen – da hat keiner Lust, sich lange an den Herd zu stellen. Ein Tipp des Foodblogs „Fränkische Rezepte“: vorkochen! Viele Speisen lassen sich am Vorabend zubereiten und im Handumdrehen aufwärmen. Eintöpfe können in großen Portionen am Wochenende vorgekocht werden, sie reichen für mehrere Tage. Damit es nicht immer gleich schmeckt, täglich leicht variieren: Am ersten Tag als klassische Gemüsesuppe essen, am zweiten Tag Wiener Würstchen zugeben, am dritten Tag püriert mit Pfannkuchen servieren: fraenkische-rezepte.de
    Alix Sauer
    Leiterin aktiv-Redaktion Bayern

    Alix Sauer hat als Leiterin der aktiv-Redaktion München ihr Ohr an den Herausforderungen der bayerischen Wirtschaft, insbesondere der Metall- und Elektro-Industrie. Die Politologin und Kommunikationsmanagerin volontierte bei der Zeitungsgruppe Münsterland. Auf Agenturseite unterstützte sie Unternehmenskunden bei Publikationen für Energie-, Technologie- und Mitarbeiterthemen, bevor sie zu aktiv wechselte. Beim Kochen und Gärtnern schöpft sie privat Energie.

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