Sulzburg. Was treibt Metall- und Elektro-Unternehmer aktuell am meisten um? Darüber hat aktiv mit Michael Roth gesprochen. Er ist Geschäftsführer von Hekatron Manufacturing, einem Hersteller von hochwertigen Elektronikkomponenten für unterschiedliche industrielle Anwendungen.
Herr Roth, welches Thema beschäftigt Sie zurzeit ganz besonders?
Als Unternehmer habe ich natürlich immer viele Themen auf der Agenda. Im Moment arbeiten wir bei Hekatron noch aufgestaute Aufträge ab. Unser Auftragseingang für dieses Jahr ist normal – für die kommenden Jahre schätzen wir es ähnlich ein.
Im Vordergrund stehen für mich derzeit vor allem aber zwei Dinge: Zum einen werden Halbleiter oft immer noch verzögert oder auch zu wenig geliefert. Zum anderen macht mir die Stagnation in der Bauwirtschaft Sorgen. Denn hier sind unsere Kunden.
Und über alledem schwebt die eine große Frage, die sich die gesamte Branche stellt: Werden wir in Zukunft noch zu global wettbewerbsfähigen Preisen in Deutschland produzieren können?
Warum sollte die Wettbewerbsfähigkeit gefährdet sein?
Weil alles so teuer geworden ist. Vor allem die Energiekosten sind stark gestiegen. Um wettbewerbsfähig zu sein, müssen die Betriebe automatisieren. Automatisieren kostet aber Geld, das infolge der Inflation knapper wird. Dazu ist nun noch die unsägliche Heizungsdebatte in der Bundesregierung gekommen …
Was würden Sie sich in Sachen Heizungsverbot denn jetzt von der Politik wünschen?
Dass der Staat selbst ein gutes Beispiel gibt, anstatt nur die Bürger und die Unternehmen in die Pflicht zu nehmen. Das heißt: Zuerst sollten die Gebäude der öffentlichen Hand mit vernünftigen Konzepten energetisch saniert werden. So kann der Staat zeigen, wie es geht, was machbar ist. Also: Vorangehen statt verbieten!
Als Mitglied der Stuttgarter aktiv-Redaktion berichtet Ursula Wirtz aus den Metall- und Elektrounternehmen in Baden-Württemberg sowie über Konjunktur- und Ratgeberthemen. Sie studierte Romanistik und Wirtschaftswissenschaften. Später stieg sie bei einem Fachzeitschriftenverlag für Haustechnik und Metall am Bau in den Journalismus ein. Neben dem Wirtschaftswachstum beobachtet sie am liebsten das Pflanzenwachstum in ihrem Garten.
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