Nürnberg. Energiekrise hin, Teuerung her: „Am Kind wird zuletzt gespart“, sagt Steffen Kahnt, Geschäftsführer des Spielwarenhändlerverbands BVS in Nürnberg. Den Deutschen scheint die Lust am Spielen keinesfalls abhandengekommen zu sein. Immerhin 43 Prozent von ihnen haben laut einer Yougov-Studie im Lauf der letzten zwölf Monate neues Spielzeug gekauft – entweder für sich selbst oder als Geschenk.

Den Deutschen ist die Lust am Spielen erhalten geblieben

Die Vorstellungen davon, was Spielwaren mitbringen müssen, um beim Käufer punkten zu können, sind klar: In den Pandemie-Jahren 2020 und 2021 erlebten etwa Brett- und Wissensspiele mit eingebautem Lernfaktor eine rege Nachfrage. Jetzt aber stehen wieder Spiel und Spaß „pur“ stärker im Vordergrund.

Selbst für die Fachhändler in Innenstädten und Einkaufszentren hält BVS-Mann Kahnt eine gute Botschaft bereit: „Sie gewinnen derzeit Marktanteile zurück, die wegen Schließungen und Auflagen in der Corona-Pandemie verloren gingen.“ Kein Wunder angesichts solcher Aussichten, dass viele Händler ihre Spielzeug-Lager gut gefüllt haben. Im Vorjahr ist es wegen Lieferengpässen noch zu Nachschubschwierigkeiten gekommen. Doch jetzt steht laut BVS rund ein Drittel mehr Ware zum Verkauf.

Und was macht das alles mit den Preisen? Die Spielzeughersteller haben sie ein Stück weit erhöht, nicht zuletzt angesichts der gestiegenen Energie- und Frachtkosten. Besonders beliebte Artikel verteuerten sich sogar im zweistelligen Prozentbereich, meldet das Marktforschungsinstitut npdgroup. Unterm Strich stieg der Ladenpreis für Spielzeug aber um eher moderate 3,8 Prozent – jedenfalls weniger als die Teuerung insgesamt.

Stephan Hochrebe
aktiv-Redakteur

Nach seiner Redakteursausbildung absolvierte Stephan Hochrebe das BWL-Studium an der Universität zu Köln. Zu aktiv kam er nach Stationen bei der Funke-Mediengruppe im Ruhrgebiet und Rundfunkstationen im Rheinland. Seine Themenschwerpunkte sind Industrie und Standort – und gern auch alles andere, was unser Land am Laufen hält. Davon, wie es aussieht, überzeugt er sich gern vor Ort – nicht zuletzt bei seiner Leidenschaft: dem Wandern.

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