Paris. Dass in der Informatik neue Maßeinheiten geschaffen werden, passiert äußerst selten. Die letzte große Neuerung gab es 1991, also vor mehr als 30 Jahren: Damals wurden die Vorsilben „Zetta“ und „Yotta“ eingeführt. Seither war das Yottabyte die größte Einheit – 1 Yottabyte entspricht 100 Milliarden Festplatten mit je 10 Terabyte.
30 Nullen haben Zahlen mit der neuen Vorsilbe „Quetta“.
Doch das reicht inzwischen nicht mehr, um die stetig wachsenden Datenmengen im Digitalzeitalter zu messen. Ende 2022 beschloss die Generalkonferenz für Maß und Gewicht in Paris deshalb vier neue Vorsilben: „Ronna“ für Zahlen mit 27 Nullen und „Quetta“ für Zahlen mit 30 Nullen für immens große Werte – sowie „Ronto“ und „Quecto“ für ultrakleine Werte im Dezimalbereich.
Big Data und KI sprengen alle bisherigen Maße
„Solche Begriffe sind im IT-Bereich notwendig, um Speicherkapazitäten oder die Größe von Datenmengen anzugeben“, erklärt Frank Termer, Bereichsleiter Software beim Digitalverband Bitkom. „In den letzten Jahrzehnten hat sich beides dramatisch erhöht.“ Gerade in Bereichen wie Big Data, künstlicher Intelligenz (KI) und dem Internet of Things sei davon auszugehen, dass die bisherigen Vorsilben bald nicht mehr ausreichen.
Mithilfe der neuen Namen lassen sich aber nicht nur Datenmengen in der Informatik leichter fassen. Man kann sie auch in anderen Bereichen anwenden. So wiegt die Erde rund 5.972.000.000.000.000.000.000.000 Kilo – oder einfacher gesagt: knapp 6 Ronnagramm.
Michael Aust berichtet bei aktiv als Reporter aus Betrieben und schreibt über Wirtschafts- und Verbraucherthemen. Nach seinem Germanistikstudium absolvierte er die Deutsche Journalistenschule, bevor er als Redakteur für den „Kölner Stadt-Anzeiger“ und Mitarbeiter-Magazine diverser Unternehmen arbeitete. Privat spielt er Piano in einer Jazz-Band.
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