Personal finden und binden – das ist lebenswichtig für Industrieunternehmen. Wie das geht, darüber sprach aktiv mit Alexander Zumkeller, Arbeitsdirektor bei ABB Deutschland in Mannheim.
Um Personal zu werben und zu halten, müssen die Betriebe einiges tun. Wie gehen Sie das Thema an?
Wir gestalten die Arbeitsbedingungen so, dass die Beschäftigten im Vordergrund stehen. Dazu gehören ein gutes Betriebsklima, Führungskräfte, denen die Mitarbeiter vertrauen können, oder auch Arbeitsschutz und Gesundheitsmanagement. Und neben materiellen Benefits auch die Option, Arbeitszeit und -ort flexibel zu wählen. Wir ermöglichen – wo immer machbar – Telearbeit, flexible Arbeitszeit und Sabbaticals.
Und die Vier-Tage-Woche?
Wer seine Arbeitszeit auf vier Tage verteilen möchte, kann das im Prinzip tun – wenn der Job es erlaubt. Aber für 35 Stunden bezahlt werden und nur noch 28 Stunden arbeiten – das geht nicht. Ein voller Lohnausgleich ist bei den hohen Löhnen in unserer Branche einfach unrealistisch. Und wer eine Vier-Tage-Woche hat, sollte zur Not auch mal ausnahmsweise an seinem eigentlich freien Tag einsatzbereit sein – etwa wenn es um ein wichtiges Projekt geht.
Flexibilität ist also keine Einbahnstraße?
Genau so kann man es sagen. Damit es funktioniert, muss es ein Geben und Nehmen sein, zu dem beide Seiten ihren Teil beitragen.
Als Mitglied der Stuttgarter aktiv-Redaktion berichtet Ursula Wirtz aus den Metall- und Elektrounternehmen in Baden-Württemberg sowie über Konjunktur- und Ratgeberthemen. Sie studierte Romanistik und Wirtschaftswissenschaften. Später stieg sie bei einem Fachzeitschriftenverlag für Haustechnik und Metall am Bau in den Journalismus ein. Neben dem Wirtschaftswachstum beobachtet sie am liebsten das Pflanzenwachstum in ihrem Garten.
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