Nach sechsstündigem Airsoft-Battle im freien Gelände sei er immer „absolut platt“, bekennt Ole Kunz freimütig. Das Outdoor-Spiel ist körperlich anstrengend und erfordert höchste Konzentration. Einmal im Monat trifft er sich mit Airsoft-Gefährten in einem Waldstück bei Rostock, um in Gruppen gegeneinander anzutreten. In schützender Kluft und mit echt anmutendem Schussgerät mit harmloser Plastikmunition.
„Im Match geht es darum, gemeinsam eine Aufgabe zu erfüllen, etwa einen Hügel zu erobern“, erklärt Ole, der bei Liebherr-MCCtec Rostock den Beruf des Konstruktionsmechanikers in der Fachrichtung Schweißtechnik erlernt.
Herausforderungen motivieren ihn
In der Berufsschule wurde der 20-Jährige durch einen Mitschüler auf die Airsoft-Szene aufmerksam. „Mich fasziniert, dass nicht wahllos rumgeballert wird, sondern taktisches Geschick und Teamgeist gefragt sind.“ Man lerne, Stresssituationen zu bewältigen und einen kühlen Kopf zu bewahren.
Herausforderungen, die Ole als reizvoll empfindet. „Als ich meine Lehre begann, ließ es sich mit dem Schweißen ganz gut an. Es motiviert, wenn die Nähte von Mal zu Mal besser werden“, sagt er. Bei Liebherr liege die Latte allerdings sehr hoch, es werde in der höchsten Güteklasse geschweißt. An Aufgeben habe er jedoch selbst in schwierigen Phasen nie einen Gedanken verschwendet, „das war keine Option“.
Im Bundesfinale von „Jugend schweißt“
Aufgewachsen ist er in Ziesendorf bei Rostock. Die Schule absolvierte er im benachbarten Papendorf, wo er seit dem achten Lebensjahr immer noch in der SG Warnow Papendorf Fußball spielt.
„Mein Vater, ein großer Hansa-Fan, hatte auf unserem Hof ein Tor aus Holzlatten gezimmert“, erzählt Ole. „Zu jeder erdenklichen Zeit flog da der Ball.“ Die Liebe zu Hansa übertrug sich, regelmäßig ist er im Stadion des Zweitligisten und mit Freunden auch bei Auswärtsspielen.
Wie es sich im Wettstreit auf Bundesebene anfühlt, erfuhr Ole Kunz vor einiger Zeit selbst. Er hatte sich beim Landeswettbewerb von „Jugend schweißt“ mit einem Sieg im Metallaktivgasschweißen (MAG) für das Bundesfinale qualifiziert.
Gemeinsames Training mit anderen Azubis
Zwei Wochen lang fokussierte er sich intensiv auf den Termin in Essen. Es folgte ein gemeinsames Training mit anderen Azubis aus Stralsund und Lubmin.
Die Jungs von der Ostsee-Küste belegten im Teamwettbewerb den sechsten Platz unter 14 teilnehmenden Bundesländern, und Ole selbst landete in der Einzelwertung auf Platz fünf. Für ihn eine „tolle Bestätigung“, auch wenn er natürlich „gern auf dem Treppchen gestanden“ hätte.