Laupheim. Wenn Wintersportler morgens an eine schön präparierte Skipiste kommen, war über Nacht, während sie geschlafen haben, eine Pistenraupe am Werk. Bisher machen diese Heinzelmännchen der Berge den Schnee mit Dieselantrieb platt – sie können aber auch anders. Die neue Generation der PistenBullys von Kässbohrer hat einen Verbrennermotor, der sich auch mit sogenanntem HVO-Kraftstoff füttern lässt.

HVO-Kraftstoff verbrennt sauberer als Diesel

HVO steht für „Hydrotreated Vegetable Oil“ und entsteht aus Abfallfett der Lebensmittel-Industrie, der Fischerei und von Schlachtereien sowie Pflanzenölen, die nicht für die Lebensmittel-Industrie bestimmt sind. Damit stößt der PistenBully rund 90 Prozent weniger CO2 aus. Und deshalb betankt Kässbohrer seit Jahresbeginn seine Schneeraupen vor der Auslieferung mit HVO.

Damit will der Geländefahrzeughersteller aus Laupheim seine Kunden, die Skigebietsbetreiber, motivieren, die Raupen künftig mit dem fossilfreien Sprit auf die Pisten zu schicken. „Das Feedback unserer Kunden ist positiv, das Interesse groß“, freut sich Alexander Dehm, Leiter Vertrieb bei Kässbohrer. Zumal HVO auch sauberer verbrenne als Diesel, mit weniger Partikelausstoß.

Kässbohrer hat auch andere alternative Antriebe auf dem Schirm

Den Kraftstoff bestellen die Pistenbetreiber genauso wie Diesel beim Lieferanten in ihre Werkstatt, wo sie ihre Fahrzeuge auftanken. Für den Umstieg auf klimafreundliches Schneewalzen müssen die Kunden also kein neues Fahrzeug anschaffen – etwa den PistenBully 600 E+, den Kässbohrer schon seit rund zehn Jahren im Angebot hat. „Unser gesamtes Handeln ist schon seit Jahren maßgeblich auf den Umweltgedanken ausgerichtet“, sagt Jens Rottmair, Vorstandssprecher der Kässbohrer AG. Deshalb entwickelt der Geländefahrzeughersteller seine Elektro-Raupen kontinuierlich weiter, um sie kostengünstiger zu produzieren. Aber das Unternehmen hat nicht nur batterieelektrische Lösungen auf dem Schirm, sondern auch Ansätze für weitere alternative Antriebe – wie Wasserstoff und E-Fuel.

Ursula Wirtz
aktiv-Redakteurin

Als Mitglied der Stuttgarter aktiv-Redaktion berichtet Ursula Wirtz aus den Metall- und Elektrounternehmen in Baden-Württemberg sowie über Konjunktur- und Ratgeberthemen. Sie studierte Romanistik und Wirtschaftswissenschaften. Später stieg sie bei einem Fachzeitschriftenverlag für Haustechnik und Metall am Bau in den Journalismus ein. Neben dem Wirtschaftswachstum beobachtet sie am liebsten das Pflanzenwachstum in ihrem Garten.

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