Dassel. Das muss sich ein Familienunternehmen erst mal leisten können: Mehr als 13 Millionen Euro hat Heyne & Penke Verpackungen (H & P) allein seit 2012 investiert – im Schnitt gut 2 Millionen Euro pro Jahr, vor allem für neue Maschinen und Anlagen. Der Betrieb im südniedersächsischen Dassel kann seinen Kunden jetzt zum Beispiel die Leistungen einer Elf-Farben-Tiefdruckmaschine bieten.

Derlei Investitionen sind überlebenswichtig für die mittelständische Firma, die mit knapp 180 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von gut 35 Millionen Euro macht.

40 Prozent der Produkte gehen in den Export

„Um am Markt zu bestehen, müssen wir hart an der Produktivität arbeiten! Nur mit modernster Technik können wir es schaffen, die hohen Lohn- und Lohnnebenkosten in Deutschland abzufangen“, erläutert Peter Penke-Wevelhoff.

Peter und sein Bruder Christoph leiten das vor über 100 Jahren gegründete Unternehmen seit dem plötzlichen Tod des Vaters 2012.

Tüten für Gummibärchen und Kekse großer Markenhersteller werden ebenso produziert wie Folienverpackungen für Toffees oder auch Spülmaschinentabs sowie spezielle Drei-Lagen-Verbunde etwa für Tierfutter und Kaffee. 40 Prozent der Produkte gehen in den Export.

Der Markt ist unerbittlich: Kleinere Auflagen als früher, mehr Rüstzeiten, höheres Tempo

Der Markt, der ja den Takt unerbittlich vorgibt, hat sich stark verändert: „Er ist schnelllebiger und vielfältiger geworden“, sagt Peter Penke-Wevelhoff. Beispiel Knabbergebäck: Gab es da früher nur wenig Auswahl, ist die Vielfalt im Supermarkt heute gigantisch, reicht von Western-Chips bis zu Popcorn mit Erdbeergeschmack. „Dadurch haben wir hier kleinere Auflagen und mehr Rüstzeiten“, erklärt Christoph Penke-Wevelhoff. „Zugleich wollen unsere Kunden die Ware schneller haben – und möglichst auch noch weniger bezahlen.“

Fachinformatiker Systemintegration gesucht

Das fordert allen bei H & P viel ab. Zusätzliche Facharbeiter sind kaum zu finden, deshalb investieren die Brüder kontinuierlich in die Ausbildung. Im August soll erstmals sogar ein Fachinformatiker Systemintegration seine Lehre beginnen.

„Wenn wir uns weiter behaupten wollen, müssen wir top sein“, weiß Christoph Penke-Wevelhoff, „das gilt für Technik ebenso wie für die Menschen, die damit umgehen.“

Maja Becker-Mohr
Autorin

Maja Becker-Mohr ist für aktiv in den Unternehmen der hessischen Metall-, Elektro- und IT-Industrie sowie der papier- und kunststoffverarbeitenden Industrie unterwegs. Die Diplom-Meteorologin entdeckte ihr Herz für Wirtschaftsthemen als Redakteurin bei den VDI-Nachrichten in Düsseldorf, was sich bei ihr als Kommunikationschefin beim Arbeitgeberverband Hessenchemie noch vertiefte. In der Freizeit streift sie am liebsten durch Wald, Feld und Flur.

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