München. Was war das für ein Schneechaos vor ein paar Wochen! Gerne hätte man da einen kleinen Roboter mit Schneepflug an seiner Seite gehabt. Straße und Wege wären im Nu freigeräumt gewesen!

Was für Privatpersonen nur ein Traum ist, könnte bei so mancher Firma in der Garage stehen. Der Roboter, von dem hier die Rede ist, heißt „Rovo“ und ist eigentlich eine Roboterplattform mit elektrischem Raupenantrieb.

Entwickelt hat das Gefährt die Firma Hawe Mattro, eine Tochter des Münchner Unternehmens Hawe Hydraulik. Rovo wurde speziell für den Offroad-Einsatz konzipiert. „Es ist die optimale Lösung für mobile Einsatzzwecke“, sagt Axel Schwerdtfeger, Technikvorstand von Hawe Hydraulik. 

Schneeräumen ist dabei nur eine mögliche Aufgabe des kleinen, gut ein Meter langen Alleskönners. Je nach Ausstattung und hydraulisch gesteuertem Anbaugerät oder Werkzeug ist der Rovo flexibel einsetzbar. Wird er in der Landwirtschaft gebraucht, kann er zum Beispiel mähen, mulchen oder wässern. Inspektionen und Messungen in gefährdeten Bereichen übernimmt er problemlos. Auch in kleinen Stollen oder Tunneln kommt er mühelos zurecht. Für Feuerwehr-, Bergrettungs- oder Katastropheneinsätze ist er ebenso bestens geeignet.

Bis zu 500 Kilogramm Zuladung sind möglich

Gesteuert wird Rovo in der Regel über eine Fernsteuerung. Gemeinsam mit drei Partnern hat Hawe Hydraulik die Roboterplattform mittlerweile aber weiterentwickelt und mit dem „Rovo AI“ eine autonome Variante aus der Taufe gehoben, die Strecken automatisiert abfahren und Tätigkeiten selbstständig ausführen kann – auch unter erschwerten Bedingungen.

„Der Rovo ist ein kompaktes Kraftpaket“, schwärmt Schwerdtfeger und hat Zahlen parat, die diese Einschätzung untermauern: Die Höchstgeschwindigkeit des nur 290 Kilo schweren Fahrzeugs liegt bei 30 Stundenkilometern, bergauf schafft es eine Steigung von 100 Prozent, und seine maximale Zuladung beträgt 500 Kilo. Der per Hand wechselbare Akku reicht für vier Stunden.

Michael Stark
aktiv-Redakteur

Michael Stark schreibt aus der Münchner aktiv-Redaktion vor allem über Betriebe und Themen der bayerischen Metall- und Elektro-Industrie. Darüber hinaus beschäftigt sich der Volkswirt immer wieder mit wirtschafts- und sozialpolitischen Fragen. Das journalistische Handwerk lernte der gebürtige Hesse als Volontär bei der Mediengruppe Münchner Merkur/tz. An Wochenenden trifft man den Wahl-Landshuter regelmäßig im Eisstadion.

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