Plettenberg. An zentraler Stelle in der Produktion hängt bei der Firma PRINZ VERBINDUNGSELEMENTE in Plettenberg ein großes interaktives, digitales Whiteboard. Alle Daten und Informationen zur Produktion können dort abgerufen werden. Auch der Zugriff auf Zeichnungen und Qualitätsdokumente erleichtert die Teamarbeit vor Ort.

Regelmäßig sollen dort sogenannte Shop Floor Meetings von Meistern, Instandhaltern und Geschäftsführern stattfinden. Weitere Boards sind an anderer Stelle geplant, die Meister erhalten Tablets. Der schnelle Zugriff auf die Daten, der Abschied vom Papier – es ist ein Schritt, um die Abläufe zu optimieren. Angeregt haben ihn die „Digital Scouts“ Christoffer Adler und Henrik Schwabe: Mission erfüllt.

Workshops zur Weiterentwicklung digitaler Strategien

Bei der Weiterentwicklung digitaler Strategien im Unternehmen sollen die Digital Scouts Impulse setzen. Das war Zielsetzung einer Workshop-Reihe, die die agentur mark in Kooperation unter anderem mit dem Märkischen Arbeitgeberverband aufgelegt hat. Und an der Adler und Schwabe teilgenommen haben.

Das Plettenberger Unternehmen, ein Kaltumformer mit mehr als 180 Mitarbeitern, ist vor allem Zulieferer der Auto-Industrie, erschließt sich gerade aber auch neue Produktfelder. Digitalisierung ist ein Riesen-Thema und an vielen Stellen, etwa im Dokumentenmanagement oder in der Auswertung von Daten, schon etabliert.

„Wir sehen aber noch weitere Handlungsfelder sowohl in der Verwaltung wie auch in der Produktion, um wettbewerbsfähig am Standort Deutschland zu produzieren“, sagt der Vorsitzende der Geschäftsführung, Stephan Schwarz.

Viel Potenzial sieht auch IT-Experte Schwabe, der sich mit seinem Kollegen Adler, Assistent der Fertigungsleitung, neue Infos und richtungsweisende Inhalte erhoffte. In sechs Workshops beschäftigten sie sich gemeinsam mit digitalen Scouts aus anderen Betrieben mit ausgewählten Themen. Da ging es um die innere Haltung zur Digitalisierung, das Bewerten von Abläufen im Unternehmen und die Sammlung und Visualisierung von Daten. Die Vernetzung von Abteilungen und Systemen wurde ebenso diskutiert wie Fördermöglichkeiten. Experten aus der Forschung und Praktiker aus den Betrieben begleiteten die Workshops, die im Rahmen des Projekts ATLAS-Automotive Transformationsplattform Südwestfalen organisiert wurden.

Den Austausch mit anderen sieht Schwabe als größten Nutzen an. Er beschäftigt sich gerade mit Business Intelligence Programmen: „Es geht um alles im Unternehmen, was man auswerten kann.“ Adler arbeitet an der Digitalisierung in der Fertigung. „Wir möchten Prozesse optimieren, um die Produktivität zu steigern und die Möglichkeiten der Mitarbeiter zu verbessern.“

Beide haben viele Ideen mit nach Plettenberg gebracht. Schwarz schätzt das: „Wir haben davon profitiert und einiges schon umgesetzt.“ Am Ende ist man nicht: „Wir starten in die Prozessanalyse und wollen schauen, was man noch digitalisieren kann.“ Auch mit künstlicher Intelligenz will man sich näher beschäftigen, und Schwabe hat sich bereits für das nächste Projekt angemeldet: „Es geht um Wissensmanagement. Aus dem Workshop habe ich mitgenommen, wie wichtig das ist. Da wollen wir tiefer reingehen.“ Weitere Infos gibt es hier: agenturmark.de

Hildegard Goor-Schotten
Autorin

Die studierte Politikwissenschaftlerin und Journalistin ist für aktiv vor allem im Märkischen Kreis, Hagen und dem Ennepe-Ruhr-Kreis unterwegs und berichtet von da aus den Betrieben und über deren Mitarbeiter. Nach Studium und Volontariat hat sie außerdem bei verschiedenen Tageszeitungen gearbeitet und ist seit vielen Jahren als freie Journalistin in der Region bestens vernetzt. Privat ackert und entspannt sie am liebsten in ihrem großen Garten

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Stephan Hochrebe
aktiv-Redakteur

Nach seiner Redakteursausbildung absolvierte Stephan Hochrebe das BWL-Studium an der Universität zu Köln. Zu aktiv kam er nach Stationen bei der Funke-Mediengruppe im Ruhrgebiet und Rundfunkstationen im Rheinland. Seine Themenschwerpunkte sind Industrie und Standort – und gern auch alles andere, was unser Land am Laufen hält. Davon, wie es aussieht, überzeugt er sich gern vor Ort – nicht zuletzt bei seiner Leidenschaft: dem Wandern.

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