Das Projekt läuft unter dem Namen „Hamburg Blue Hub“und hat hohe Priorität. „Wir wollen Hamburg zu einem der wichtigsten Verteilzentren für grünen Wasserstoff und dessen Derivate in Europa entwickeln“, erklärte Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard bei der Präsentation der Details. „Der Hamburg Blue Hub ist ein zentrales Projekt in einer Kette notwendiger Vorhaben hin zu einem Importhafen für grünen Wasserstoff und wasserstoffbasierte Kraftstoffe in Hamburg.“
Initiative von drei Unternehmen
Hamburg Blue Hub ist eine Initiative der drei Unternehmen Evos Hamburg, Lother Gruppe und eFuel GmbH. Ab 2026 sollen auf dem Betriebsgelände von Evos Wasserstoff, Wasserstoffderivate wie E-Fuels und E-Methanol sowie Biokraft- und Brennstoffe aus Rest- und Abfallstoffen klimafreundlich gelagert und deutschlandweit in den Einsatz gebracht werden.
Im Hafen der Hansestadt stehen bereits jetzt modernste Verlademöglichkeiten für Seeschiffe, Züge, Binnenschiffe und Tankwagen zur Verfügung, die auch für die geplanten neuen synthetischen und klimafreundlichen Treibstoffe genutzt werden können.
„Mit diesem Projekt können wir E-Fuels aus sonnen- und windreichen Regionen der Erde in Deutschland anladen“, so Lorenz Kiene aus der Geschäftsführung der eFuel GmbH, die von zehn mittelständischen Firmen gegründet wurde. „Damit legen wir den Grundstein für eine flächendeckende Logistik, um grüne Energien leicht an ihren Einsatzort zu bringen.“
Die ersten E-Fuels sollen nach Auskunft der Beteiligten aus dem Chile-Projekt Haru Oni aufgenommen und verteilt werden. Die eFuels GmbH und die Lother Gruppe unterschrieben bereits eine entsprechende Vereinbarung bei der Chile-Reise von Bürgermeister Peter Tschentscher. Die Jahresproduktion liegt den Angaben zufolge bei 75 Millionen Litern.
Haru Oni ist eine Pilotanlage zur Produktion von E-Fuels in Patagonien. Sie wurde im Dezember 2022 eröffnet und arbeitet mit einer Windturbine von Siemens Gamesa. Diese liefert den Strom für einen Elektrolyseur, der Wasser in Sauerstoff und grünen Wasserstoff spaltet. Anschließend wird der Wasserstoff durch Zugabe von CO2 zu Methanol synthetisiert.
CO2-neutrale Tankstelle in Hamburg geplant
Die Lother Gruppe will darüber hinaus auf dem Evos-Gelände ab 2026 die erste CO2-neutrale Tankstelle betreiben. Angeboten werden sollen dort unter anderem E-Fuel Diesel, E-Fuel 95 und Racing E-Fuel 98, Wasserstoff und E-Methanol.
Der gebürtige Westfale ist seit über 35 Jahren im Medienbereich tätig. Er studierte Geschichte und Holzwirtschaft und volontierte nach dem Diplom bei der „Hamburger Morgenpost“. Danach arbeitete er unter anderem bei n-tv und „manager magazin online“. Vor dem Wechsel zu aktiv leitete er die Redaktion des Fachmagazins „Druck & Medien“. Wenn er nicht für das Magazin „aktiv im Norden“ in den fünf norddeutschen Bundesländern unterwegs ist, trainiert er für seinen dritten New-York-Marathon.
Alle Beiträge des Autors