Leinfelden-Echterdingen. Das sieht man immer häufiger in Fabriken: Die Materialkisten rollen ganz allein zur Fertigungslinie – auf fahrerlosen Gabelstaplern und Transportwagen. Ihren Weg bestimmen unsichtbare Leitlinien. Der Warentransport innerhalb der Betriebe läuft zunehmend automatisiert – und autonom. „Beim Schritt vom automatisierten zum autonomen Navigieren kommt unsere Software ,Node‘ ins Spiel“, sagt Lukas Teichmann.
Gegenseitige Abstimmung bringt alle effizienter ans Ziel
Er ist kaufmännischer Geschäftsführer der Node Robotics GmbH, einer Ausgründung aus dem Stuttgarter Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA. „Node macht Transportsysteme intelligent“, erklärt er. Konkret bedeutet das zum Beispiel: Wenn ein Transportroboter auf ein Hindernis trifft – etwa einen Menschen oder eine Kiste –, weicht er nicht einfach nur aus. Er gibt seinen Mit-Robotern Bescheid: Achtung, da steht etwas im Weg! Die können dann ihre Route anpassen. Auch an Kreuzungen hilft die gegenseitige Abstimmung, dass alle viel effizienter ans Ziel kommen. Und Node – übrigens das englische Wort für Knoten – kann sogar Roboterflotten unterschiedlicher Hersteller miteinander verknüpfen.
„Wenn die Arbeit Spaß macht, wird sie auch gut!“
Über sieben Jahre Arbeit hatten die Forscher bei Fraunhofer in die Entwicklung investiert, bis ein marktreifes Produkt herauskam. Den Sprung ins Firmenleben hat das Start-up dann ausgerechnet im Corona-November 2020 gewagt. „Damals waren wir zu viert. Im September werden wir 25 sein“, freut sich Co-Gründer Teichmann. Das Interesse in der Industrie ist groß.
Aufmerksam wurden auch die Macher des „Gründermotors“. In diesem Programm werden Start-ups unter anderem vom Arbeitgeberverband Südwestmetall, der IHK und Partnerunternehmen unterstützt – die besonders aussichtsreichen in der sogenannten „Meisterklasse“. Dahin schaffte es Node Robotics ganz ohne Bewerbung – auf Einladung! Das Erfolgsgeheimnis? Viel Hirnschmalz und Freude an der Arbeit. Das ist Teichmann wichtig: „Die Leute sollen sich bei uns wohlfühlen. Denn wenn die Arbeit Spaß macht, wird sie auch gut.“
Als Mitglied der Stuttgarter aktiv-Redaktion berichtet Ursula Wirtz aus den Metall- und Elektrounternehmen in Baden-Württemberg sowie über Konjunktur- und Ratgeberthemen. Sie studierte Romanistik und Wirtschaftswissenschaften. Später stieg sie bei einem Fachzeitschriftenverlag für Haustechnik und Metall am Bau in den Journalismus ein. Neben dem Wirtschaftswachstum beobachtet sie am liebsten das Pflanzenwachstum in ihrem Garten.
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