Im Wettlauf mit dem Corona-Virus Sars-CoV-2 haben Forscher und Impfstoffhersteller in kürzester Zeit Riesiges geleistet. Im Einsatz sind Vektor- und mRNA-Impfstoffe, jetzt kommt auch ein erster Totimpfstoff. Was sind die Unterschiede? Die wichtigsten Fakten dazu.

Weltweit sind bereits über 340 Impfstoffprojekte gestartet – davon 16 in Deutschland. Fünf Impfstoffe sind aktuell in der EU zugelassen, für vier weitere laufen die Zulassungsverfahren. Nachfolgend eine Übersicht der Klassen von Covid-19-Impfstoffen.

Diese Impfstoffklassen gegen Corona gibt es bis jetzt

mRNA-Impfstoffe: Hierzu gehören beispielsweise die Vakzine von Biontech und Moderna. Sie enthalten keine kompletten Viren, sondern nur Teile des Erbguts des Erregers in Form sogenannter Messenger- beziehungsweise Boten-RNA. Diese wird – verpackt in kleinen Schutzbläschen (Lipidnanopartikeln) – als Impfstoff gespritzt. Im Körper geben die Bläschen die Boten-RNA frei. Mithilfe dieses „Bauplans“ können unsere Körperzellen das Erreger-Antigen herstellen. Und das führt dann zur Immunreaktion. Da die Zellen nur einzelne Proteine herstellen, birgt diese Methode keinerlei Infektionsrisiko. Auch verändert sie das Erbgut der Körperzellen nicht. Und die Antigen-Produktion endet nach kurzer Zeit wieder.

Weil sie vergleichsweise einfach aufgebaut sind, lassen sich mRNA-Impfstoffe recht schnell an neue Virusvarianten anpassen. Gegen verschiedene andere Krankheiten sind solche Vakzine ebenfalls in Entwicklung – sogar gegen Krebs.

Totimpfstoffe: Typischerweise werden darunter Impfstoffe verstanden, die aus abgetöteten Erregern bestehen. Hierzu zählt man auch solche Vakzine, die nur Bestandteile oder einzelne Moleküle dieser Erreger enthalten. Je nach Art der Herstellung und dem Grad der Aufreinigung spricht man von Ganzvirus-, Spalt- oder Untereinheiten-Impfstoffen. Beispiele sind Impfstoffe gegen Hepatitis A und Grippe.

Unter anderem Fußballer Joshua Kimmich hatte seine anfängliche Impfskepsis damit begründet, dass es keine zugelassenen Corona-Vakzine mit diesem herkömmlichen Wirkprinzip gibt. Das allerdings hat sich geändert: Covid-19-Totimpfstoffe enthalten einige Mikrogramm eines ausgewählten Proteins des Corona-Virus. Technisch wird das Protein aber nicht direkt aus dem Virus gewonnen, sondern gentechnisch herstellt. Dies gilt auch für das Vakzin von Novavax. Es wurde kürzlich – als erstes seiner Art – in der EU zugelassen. Noch im Februar soll die Auslieferung in Deutschland beginnen. Genau genommen handelt es sich hier um einen sogenannten proteinbasierten Impfstoff. Das Wirkprinzip entspricht aber dem eines Totimpfstoffs.

Vektorimpfstoffe: Beispiele für Vektorimpfstoffe gegen Covid-19 sind die von Astrazeneca und von Johnson & Johnson. Hierfür wird Viren, die für Menschen harmlos sind, im Labor ein Gen des Corona-Virus mitgegeben. Die sogenannten Vektoren können zwar in menschliche Zellen eindringen, sie machen aber nicht krank. Nach der Impfung lesen die menschlichen Zellen dann das Gen des Krankheitserregers ab und produzieren daraufhin das Antigen des Erregers. Das führt zur Immunreaktion bei den Geimpften.

Daneben gibt es auch klassische Lebendimpfstoffe etwa gegen Mumps, Masern und Röteln – gegen Covid bislang allerdings nicht. Lebendimpfstoffe enthalten Erreger, die sich zwar noch vermehren können, also „lebensfähig“ sind. Allerdings wurden ihnen die krankmachenden Eigenschaften abgezüchtet. Vorteil: Der Impfschutz hält nach der Grundimmunisierung meist ein Leben lang.

Impfstoffe der zweiten Generation in Entwicklung

Und wie gut wirken die Covid-Impfstoffe gegen Omikron? Gegen diese Variante helfen laut Weltgesundheitsbehörde alle bislang in der EU zugelassenen Vakzine. Ohne Auffrischung ist der Schutz aber herabgesetzt. „Mit Booster-Impfung hat man jedoch wieder einen guten Schutz“, sagt Dr. Rolf Hömke, Forschungssprecher des Verbands forschender Arzneimittelhersteller.

Noch wirksamer gegen Covid-Varianten versprechen Impfstoffe der zweiten Generation zu werden. Sie sollen dafür sorgen, dass Geimpfte – selbst symptomfrei – das Virus auch nicht mehr übertragen. An solchen Wirkstoffen arbeitet eine Reihe von Unternehmen und Forschungsinstituten mit Hochdruck.

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Gefälschter Impfausweis kann den Job kosten

Wer nicht gegen Corona geimpft ist, dies aber in der Firma wahrheitswidrig behauptet und später der Personalabteilung einen gefälschten Impfausweis vorlegt, handelt mit „hoher krimineller Energie“. Und ist offensichtlich bereit, Kollegen und Kunden „vorsätzlich in ihrer Gesundheit zu gefährden“. Aus Sicht des Arbeitsgerichts Köln rechtfertigt das eine fristlose Kündigung (23.3.22, 18 Ca 6830/21, noch nicht rechtskräftig).

Die in dem Fall entlassene Frau arbeitete seit fünf Jahren bei einem Dienstleister für betriebliche Gesundheitsförderung. Sie war regelmäßig in Kundenunternehmen zu Gast, insbesondere auch in Pflegeeinrichtungen für Senioren. Im Herbst 2021 legte ihr Arbeitgeber fest, dass nur noch vollständig geimpfte Mitarbeiter Kundentermine vor Ort wahrnehmen dürfen. Alle anderen konnten ihren Job telefonisch oder per Videokonferenz erledigen. Die Frau verstieß damit ohne Not und zudem betrügerisch gegen eine sinnvolle Regelung des Betriebs: Grund genug für den Rauswurf.

Stephan Hochrebe
aktiv-Redakteur

Nach seiner Redakteursausbildung absolvierte Stephan Hochrebe das BWL-Studium an der Universität zu Köln. Zu aktiv kam er nach Stationen bei der Funke-Mediengruppe im Ruhrgebiet und Rundfunkstationen im Rheinland. Seine Themenschwerpunkte sind Industrie und Standort – und gern auch alles andere, was unser Land am Laufen hält. Davon, wie es aussieht, überzeugt er sich gern vor Ort – nicht zuletzt bei seiner Leidenschaft: dem Wandern.

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