Weniger Regulierung wäre besser, denn die ausufernde Bürokratie macht es den Unternehmen unnötig schwer. Das betont Markus Horn, Geschäftsführer der Paul Horn GmbH in Tübingen.
Herr Horn, warum sind Gesetze und andere Regelungen ein Problem?
Viele Regelungen sind sinnlos und unnötig! Vor dem Hintergrund der aktuellen Rezession – oder zumindest eines Nullwachstums – fallen diese zusätzlichen Belastungen für die Unternehmen noch stärker ins Gewicht.
Haben Sie dafür Beispiele?
Ganz und gar überflüssig ist etwa die A1-Bescheinigung für Arbeitnehmer, die ins europäische Ausland reisen. Dass diese Arbeitnehmer während der Dienstreisen faktisch versichert sind, genügt nicht. Wir müssen ihnen eine Extra-Bescheinigung mitgeben, dass es so ist. Fehlt diese Bescheinigung, droht eine Strafe von bis zu 20.000 Euro! Unverhältnismäßig sind auch die Nachhaltigkeitsberichtspflichten: Die werden bald so aufwendig wie eine Jahresbilanz mit Jahresabschluss. Damit sind dann mehrere Monate lang mehrere Personen beschäftigt. Diese Manpower fehlt uns an anderer, produktiverer Stelle.
Wie ließe sich das verbessern?
Unnötige Regelungen müssen weg. Bei neuen Gesetzen gilt es zu prüfen: Brauchen wir das wirklich? Und das Prinzip „One in, one out“, das sich die Regierung selbst gegeben hat, muss endlich konsequent umgesetzt werden! Das heißt: Für jedes neue Gesetz müsste ein altes gestrichen werden.
Als Mitglied der Stuttgarter aktiv-Redaktion berichtet Ursula Wirtz aus den Metall- und Elektrounternehmen in Baden-Württemberg sowie über Konjunktur- und Ratgeberthemen. Sie studierte Romanistik und Wirtschaftswissenschaften. Später stieg sie bei einem Fachzeitschriftenverlag für Haustechnik und Metall am Bau in den Journalismus ein. Neben dem Wirtschaftswachstum beobachtet sie am liebsten das Pflanzenwachstum in ihrem Garten.
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