Dassel. So ein Maschinchen hat nicht jeder zu bieten: Zehn Farbdruckwerke und eine Maximalgeschwindigkeit von 400 Metern pro Minute hat die Flexodruckanlage, die von Heyne & Penke im Vorjahr in Betrieb genommen wurde. Beim Corona-konformen aktiv-Besuch in der Fertigung des Mittelständlers demonstriert man sichtlich stolz, wie rasant Kunststofffolien damit bedruckt werden können.
Investitionen sichern nicht zuletzt die Arbeitsplätze
Mitarbeiter wie Flexodrucker Christian Speith und Entwicklungschef Stefan Berdzinski zeigen offen ihre Begeisterung. „Eine tolle Maschine, die kaum Wünsche offenlässt“, sagt Berdzinski. Der promovierte Chemiker ist hier auch für die Qualität verantwortlich.
Und es ist sogar schon die zweite Anlage dieser Art in dem 1906 gegründeten Familienunternehmen in Dassel (Kreis Northeim). Seit 2012 wird hier von den Geschäftsführern Peter und Christoph Penke-Wevelhoff kontinuierlich investiert, um alles auf dem neuesten Stand zu halten. Im Schnitt immerhin rund 2 Millionen Euro pro Jahr. „Was wir hier erwirtschaften, geben wir auch für den Betrieb wieder aus“, betont Peter Penke-Wevelhoff, „und nicht zuletzt sichern wir damit auch die Arbeitsplätze.“
2020 hat das Unternehmen einen Umsatz von rund 35 Millionen Euro erwirtschaftet. „Es war ein Jahr der Herausforderungen. Aber 2021 könnte noch herausfordernder werden“, befürchten die Brüder. Denn zu den starken Schwankungen beim Auftragseingang kommen nun Lieferengpässe hinzu: Rohstoffe werden knapp, die Preise steigen.
Forschen für nachhaltigere, flexible Verpackungen
Mit seinen 175 Mitarbeitern zählt Heyne & Penke hierzulande zu den führenden Herstellern von flexiblen Verpackungen aus Kunststoffen und Papier. Im Supermarkt findet man sie in Form von bunt bedruckten Tüten oder Papieren zum Beispiel für Gummibärchen, Knabberzeug, Wurst, Brot und Gebäck – oder auch als Verpackung für Spülmaschinentabs. Sogar mit Wachs beschichtetes Papier wird hergestellt, in das dann unter anderem Lutscher oder Kaubonbons eingewickelt werden. Zu den Kunden zählen viele bekannte Markenartikler, die wegen der hohen Kompetenz bei der Verarbeitung unterschiedlicher Materialien gerne hier bestellen.
Damit das so bleibt, arbeiten Entwicklungschef Berdzinski und sein Team in Kooperation mit einer Hochschule an der flexiblen Verpackung der Zukunft. „Sie soll kompostierbar sein und möglichst wenig Ressourcen verbrauchen, aber trotzdem den Schutz und die Präsentation des Produkts nicht vernachlässigen.“ Denn da ist Berdzinski sich sicher: Ist die Pandemie erst überstanden, werden Umwelt- und Klimaschutz wieder zum Thema Nummer eins.
Maja Becker-Mohr ist für aktiv in den Unternehmen der hessischen Metall-, Elektro- und IT-Industrie sowie der papier- und kunststoffverarbeitenden Industrie unterwegs. Die Diplom-Meteorologin entdeckte ihr Herz für Wirtschaftsthemen als Redakteurin bei den VDI-Nachrichten in Düsseldorf, was sich bei ihr als Kommunikationschefin beim Arbeitgeberverband Hessenchemie noch vertiefte. In der Freizeit streift sie am liebsten durch Wald, Feld und Flur.
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