München. An geschützten Stellen im Garten schauen schon die ersten Schneeglöckchen aus dem Boden – doch die große Blütenfülle lässt noch auf sich warten. Ganz anders in den Gewächshäusern botanischer Gärten in Bayern: Dort erleben Besucher schon jetzt eine üppige Farbenpracht.
Im Botanischen Garten München etwa öffnen sich im Kalthaus schon die Blüten der Kamelie. Die Pflanzen zeichnen sich durch wahre Farben- und Formenpracht aus. Bis zu 18 Zentimeter messen die Blüten einiger Sorten und erinnern an Pfingstrosen. Das bringt Farbe ins Wintergrau! Blüten in Hülle und Fülle finden Besucher ganzjährig auch im Orchideenhaus. Dort stellen die Gärtner immer die frisch erblühten Pflanzen zur Schau.
Auch in den Gewächshäusern des Botanischen Gartens der Universität Regensburg haben Orchideen jetzt Hochsaison. Wer es noch wärmer und grüner möchte, besucht zusätzlich das Tropenhaus, das neben Zierpflanzen aus den feucht-warmen Gebieten auch zahlreiche Nutzpflanzen zeigt.
Dass tropische Früchte unter den richtigen Klimabedingungen auch bei uns wachsen und gedeihen, zeigt das Projekt Klein Eden am Rennsteig. Die Gärtner züchten in großen Gewächshäusern etwa Papayas, Maracujas oder Guaven. Zur Beheizung der Häuser nutzen sie Abwärme, die bei Industrieanlagen in der Region entsteht. So gelingt es, ohne zusätzliche Energiequellen das spezielle Mikroklima für die Pflanzen zu schaffen. Besucher können auch direkt vor Ort die biologisch angebauten Früchte kaufen.
Fast wie Sommerurlaub ist ein Besuch im Kanarenhaus des Botanischen Gartens der Universität Erlangen-Nürnberg in Erlangen. Dort ist gerade im zeitigen Frühjahr die Vegetation besonders üppig. Auf den Kanarischen Inseln, zu denen etwa Teneriffa, Gran Canaria oder Lanzarote gehören, haben sich ganz spezielle Pflanzen entwickelt, die mit dem vulkanischen Gestein und den sehr unterschiedlichen Klimabedingungen – von ganz trocken bis zu feuchtnass – gut zurechtkommen.
Im milden Weinbauklima im Botanischen Garten Würzburg blühen auch im Freiland Schneeglöckchen, Winterlinge und Krokusse früher als im südlichen gebirgigen Bayern. Doch auch hier ist in den Tropenhäusern die Blumenauswahl deutlich größer. Dies lässt sich übrigens auch vom Sofa aus erkunden: In einem besonderen Projekt hat die Uni 2022 das gesamte Tropenhaus in ein digitales 3-D-Modell überführt. Beim virtuellen Besuch erfährt man in zahlreichen Videos Details über die dort wachsenden Pflanzen.
Alix Sauer hat als Leiterin der aktiv-Redaktion München ihr Ohr an den Herausforderungen der bayerischen Wirtschaft, insbesondere der Metall- und Elektro-Industrie. Die Politologin und Kommunikationsmanagerin volontierte bei der Zeitungsgruppe Münsterland. Auf Agenturseite unterstützte sie Unternehmenskunden bei Publikationen für Energie-, Technologie- und Mitarbeiterthemen, bevor sie zu aktiv wechselte. Beim Kochen und Gärtnern schöpft sie privat Energie.
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