Augsburg. Sie heben schwere Lasten, transportieren Dinge, schrauben, schweißen und biegen Metalle, helfen uns Menschen bei schwierigen Aufgaben – und jetzt tanzen sie auch noch: Roboter von Kuka. In der jüngsten Tanztheater-Produktion des Augsburger Staatstheaters „Kinesphere“ spielt eine Maschine des Augsburger Herstellers eine tragende Rolle.
Angesiedelt in ferner Zukunft, in der Industrieroboter überflüssig geworden sind, fristet der orangefarbene Helfer ein trostloses Dasein in einer alten Montagehalle. Bis Menschen ihn eines Tages entdecken – und die beiden ungleichen Partner beginnen, mit Tanz und Bewegung miteinander zu kommunizieren. Ihre Begegnung wird ein „magischer Moment des Zusammenfließens“, beschreibt das Theater das Geschehen.
Das Miteinander von Mensch und Roboter: Das ist etwas, das in vielen Industrieunternehmen immer stärker zunimmt. Denn Roboter können Menschen bei schweren, monotonen und anstrengenden Arbeiten entlasten. Besonders in Deutschland ist ihr Einsatz weit verbreitet: Laut Erhebung der International Federation of Robotics (IFR) in Frankfurt liegt Deutschland auf Platz vier der Rangliste mit den meisten Industrie-Robotern pro 10.000 Mitarbeitern im produzierenden Gewerbe.
Auch Unternehmen abseits der Industrie setzen auf Roboter
Dies spüren auch Hersteller wie Kuka, der am schwäbischen Stammsitz rund 3.500 Mitarbeiter beschäftigt. In den ersten neun Monaten 2021 verzeichnete der Konzern 35 Prozent mehr Aufträge als im Vorjahr. Kuka-CEO Peter Mohnen erläutert: „Wir bedienen eine weltweit steigende Nachfrage, nicht nur in traditionellen Industrie-Bereichen, sondern auch bei kleineren und mittleren Unternehmen und in neuen Märkten wie Consumer Goods und E-Commerce/Retail.“
Neben Aufträgen von Kunden wie BMW und Audi kam etwa einer vom Roboter-Café „Ratio“ in Singapur: Es orderte 20 Roboter-Barkeeper und Baristas, die Kaffees und Cocktails zubereiten. Per App bestellen die Kunden ihr Lieblingsgetränk, können auch eigene Kreationen anfordern. In den Robotern sind smarte Komponenten des Internet of Things (IoT) verbaut, die den Auftrag verarbeiten.
Mensch und Maschine zusammen – das klappt halt in vielen Bereichen gut, nicht nur auf der Bühne!
Alix Sauer hat als Leiterin der aktiv-Redaktion München ihr Ohr an den Herausforderungen der bayerischen Wirtschaft, insbesondere der Metall- und Elektro-Industrie. Die Politologin und Kommunikationsmanagerin volontierte bei der Zeitungsgruppe Münsterland. Auf Agenturseite unterstützte sie Unternehmenskunden bei Publikationen für Energie-, Technologie- und Mitarbeiterthemen, bevor sie zu aktiv wechselte. Beim Kochen und Gärtnern schöpft sie privat Energie.
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