Die ersten Autokinos gab es in den 1930er Jahren in den USA. Bis der Trend auch bei uns ankam, dauerte es aber noch mal drei Jahrzehnte – das erste Autokino Deutschlands ging 1960 im hessischen Gravenbruch in Betrieb.
Die große Zeit der Freiluftkinos lag dann zwischen Mitte der 60er und den frühen 80er Jahren. Lautsprecher wurden an die Wagen gestellt, Getränke und Popcorn verkauft, und vor allem junge Paare nutzten die Gelegenheit zum ungestörten Gucken und Kuscheln.
Hohe Kosten für die Betreiber
In Zeiten der Corona-Krise ist der Snackverkauf zwar nur unter strengen Auflagen erlaubt, aber den Reiz der ungestörten Zweisamkeit in der eigenen Karosse hat das Autokino nicht verloren. Allerdings gibt es keine mobilen Lautsprecher mehr, der Ton wird nun auf das Autoradio übertragen und kann so individuell geregelt werden.
Gab es vor der Corona-Pandemie rund 20 Autokinos in Deutschland, so schnellte ihre Zahl bis Anfang Juni auf rund 200 nach oben. Die meisten werden wohl nur temporär öffnen, zu hoch sind die Kosten, und irgendwann, so hoffen alle, dürften auch die normalen Kinos wieder Zuschauer empfangen.
Kino auf dem Parkplatz eines Einkaufszentrums
Bernd Aurin, Bremer Kinomanager der Cineplex/Cinespace-Gruppe, will sein Kino auf dem Parkplatz eines Einkaufszentrums im Bremer Westen auf jeden Fall bis Ende August betreiben. Er zeigt Oscar-prämierte Filme und Blockbuster und hofft, dass das Wetter mitspielt.
Bei der Premiere des Autokinos „Bewegte Zeiten“ in Hamburg war das so. Die Zuschauer im mit 500 Autos ausverkauften Kino konnten den Lindenberg-Streifen „Mach Dein Ding!“ sehen, ohne auch nur einmal den Scheibenwischer zu betätigen.
Als Geschäftsführer einer Bremer Kommunikationsagentur weiß Lothar Steckel, was Nordlichter bewegt. So berichtet er für aktiv seit mehr als drei Jahrzehnten vor allem über die Metall- und Elektro-Industrie, Logistik- und Hafenwirtschaft, aber auch über Kultur- und Freizeitthemen in den fünf norddeutschen Bundesländern.
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