Menden. Um die Zukunft der jungen Leute, aber auch um die der Ausbildung und der Industrie ging es beim ersten Zukunftstag des Hönne-Berufskollegs in Menden. Mit der Ausrichtung des Tages löste der Märkische Arbeitgeberverband (MAV) ein Versprechen aus dem vergangenen Jahr ein. Damals hatte der MAV Betriebe und Schulen ausgezeichnet, die sich in der Corona-Pandemie besonders engagierten. Das Hönne-Berufskolleg hatte einen „Sonderpreis Zukunft“ erhalten – und eine informative und runde Veranstaltung gewonnen.

Firmen informieren über ihre Ausbildung

Mit im Boot waren einige Mitgliedsunternehmen des MAV, die sich den jungen Leuten präsentierten. Rund 500 Schülerinnen und Schüler besuchen den Metall- und Informatik-Zweig des Kollegs, 180 von ihnen konnten sich an Messeständen über die Unternehmen und die Ausbildungsmöglichkeiten informieren. Die Resonanz auf beiden Seiten fiel überaus positiv aus. Die Betriebe – alle mit noch unbesetzten Stellen – freuten sich über viele ernsthafte Gespräche.

Theoretischer, aber nicht weniger interessant und lebendig fiel die Podiumsdiskussion zum Thema Industrie 4.0 aus. „Digitalisierung können viele buchstabieren, aber nicht richtig umsetzen“, merkte MAV-Vorsitzender Horst-Werner Maier-Hunke an: „In Deutschland hat man da ein bisschen geschlafen.“ Er begrüßte die neue Zusatzqualifikation, die das Hönne-Kolleg unter dem Namen „Digitale Fertigungsprozesse“ anbietet. Für die Azubis, aber auch die Unternehmen sei die Beschäftigung mit diesem Thema sehr wichtig: „Industrie 4.0 ist Zukunft.“

Das wurde auch in der Diskussion deutlich. Stefan Lefarth, Bereichsleiter Transformation und Digitalisierung beim Mendener Unternehmen HJS, berichtete von den stark vernetzten Prozessen sowohl im Betrieb als auch im Kontakt mit Zulieferern und Kunden. Mendens Stadtwerke-Chef Bernd Reichelt lieferte entsprechende Beispiele aus seinem Bereich. Alle betonten den großen Stellenwert der Ausbildung.

Betrieb für gemeinsames Videoprojekt gewonnen

Die bewegt sich am Hönne-Kolleg auf einem hohen Niveau. Kirsten Wagner berichtete über das neue digitale Unterrichtsangebot, das die sehr gut ausgestatteten Labore ergänzt. Ob 3-D-Druck oder Robotertechnik – die Module seien praxisnah, die Erkenntnisse könnten so in die Ausbildungsbetriebe getragen werden. Unternehmen, die mit der Schule kooperieren möchten, seien außerdem immer willkommen.

Der Zukunftstag hat da schon einiges bewegt. Ein Betrieb wurde für ein gemeinsames Videoprojekt gewonnen, in dem Azubis ihre Berufe vorstellen. Ein zweiter kleiner Infotag mit sieben Unternehmen wurde kurzfristig organisiert, weitere Kontakte geknüpft.

Hildegard Goor-Schotten
Autorin

Die studierte Politikwissenschaftlerin und Journalistin ist für aktiv vor allem im Märkischen Kreis, Hagen und dem Ennepe-Ruhr-Kreis unterwegs und berichtet von da aus den Betrieben und über deren Mitarbeiter. Nach Studium und Volontariat hat sie außerdem bei verschiedenen Tageszeitungen gearbeitet und ist seit vielen Jahren als freie Journalistin in der Region bestens vernetzt. Privat ackert und entspannt sie am liebsten in ihrem großen Garten

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