In diesen Zeiten der Pandemie und einer Weltlage, die zu vielerlei Sorgen Anlass gibt, macht das Weltraum-Teleskop James Webb eindrucksvoll klar: Die Menschheit kann die Zukunft gewinnen. In internationaler Zusammenarbeit kann sie gewaltige technische Leistungen hervorbringen und neue Perspektiven schaffen.
Nach dem geglückten Start vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou kurz vor Jahreswechsel hat sich das James Webb Space Telescope (JWST) auf eine 1,5 Millionen Kilometer lange Reise begeben. In einigen Tagen dürfte es seinen Zielorbit erreichen. Schon der Entfernungsvergleich zum Hubble-Teleskop, das aus rund 600 Kilometer Höhe auf die Erde blickt, veranschaulicht die Dimension des Fortschritts. Aus seiner exponierten Warte wird JWST Bilder im Infrarotbereich liefern und uns das Universum so zeigen, wie wir es noch nie gesehen haben.
Erwartet werden unter anderem Erkenntnisse über die Zeit nach dem Urknall vor 13,8 Milliarden Jahren, die Umgebung unseres Sonnensystems und darüber, ob es irgendwo bewohnbare Planeten gibt. Generationen von Wissenschaftlern werden von den gigantischen Datenmengen profitieren.
Eine hoffnungsvolle Perspektive freilich liefert James Webb uns schon heute: Großes entsteht oft aus der internationalen Zusammenarbeit von Wissenschaftlern, Unternehmen und Institutionen.
Globalisierung im besten Sinne!
Thomas Goldau schreibt bei aktiv vor allem über Wirtschafts- und Politikthemen. Nach dem Politikstudium an der Gerhard-Mercator-Universität Duisburg und einem Zeitungsvolontariat beim „Offenburger Tageblatt“ hat er bei Tageszeitungen und einem Wirtschaftsmagazin über den Politikbetrieb in Bonn, Berlin und Brüssel berichtet. Privat zieht es den Familienvater regelmäßig mit dem Wohnmobil in die Ferne.
Alle Beiträge des Autors