Köln. 65 Frauen waren schon im All – und jetzt wird auch die „deutsche NASA“ weiblicher: Seit dem Herbst 2020 ist der neue Chef des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln eine Frau – Professorin Anke Kaysser-Pyzalla, zuvor Präsidentin der TU Braunschweig, steht jetzt an der Spitze der Organisation.
Das DLR ist eine der größten Forschungseinrichtungen Europas – nicht nur für Luft- und Raumfahrt, sondern auch in Sachen Energie, Verkehr, Sicherheit sowie Digitalisierung. Die 54 Institute und Einrichtungen bundesweit haben 9.800 Mitarbeiter. 20 Einrichtungen entfallen auf die Raumfahrt.
117 Firmen mischen inzwischen im Luft- und Raumfahrtgeschäft mit
So trainieren in Köln die Astronauten der Europäischen Weltraumagentur ESA für Missionen im All – an Nachbauten der im Orbit fliegenden Module der Internationalen Raumstation ISS.
Die deutsche Luft- und Raumfahrtbranche ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Sie hat binnen zehn Jahren die Belegschaften um fast 23.000 Mitarbeiter erhöht. Arbeiteten in diesem Industriezweig 2009 nach Angaben des Statistischen Bundesamts 57.500 Menschen, waren es 2019 (neueste Zahlen) 80.300 Mitarbeiter, wobei allein 10.000 Beschäftigte auf die heimische Raumfahrt-Industrie entfielen. Der gesamte Branchenumsatz der inzwischen 117 Unternehmen summierte sich zuletzt auf 33,4 Milliarden Euro (davon Raumfahrt: 2,7 Milliarden Euro). Dabei sind in diesen Zahlen die kleinen Firmen mit weniger als 20 Mitarbeitern noch nicht einmal berücksichtigt.
Von Airbus über Isar Aerospace, OHB bis hin zu Premium Aerospace: Die Palette der Unternehmen reicht vom kleinen innovativen Zulieferer bis zum globalen Konzern. Allerdings läuft es nicht bei allen Projekten rund: So musste der Start der neuen Rakete Ariane 6 von Ende 2020 auf 2022 verschoben werden.