Aalen/Balingen. Viele Erwachsene wissen, wie man einen Computer einschaltet – aber haben von seinem Innenleben und von Informatik keine Ahnung. Dabei können schon Sechsjährige die Grundlagen lernen – spielerisch! Mithilfe eines neuen Projekts der Metall- und Elektro-Industrie entstehen immer mehr spannende MINT-AGs im Nachmittagsangebot der Ganztagsgrundschulen. Da können die Kinder etwa programmieren, Mikro-Roboter steuern und Chemie-Versuche machen.
Dreh- und Angelpunkt sind die Lehrer – und überhaupt alle, die solche AGs leiten, das sind häufig beispielsweise auch Mütter oder freie Dozenten: Damit sie ein spannendes Programm bieten können, bekommen sie Schulungen, finanziert vom Verband Südwestmetall. Das sieht dann so aus wie jüngst in Schwäbisch Gmünd: 16 Leute bauen ein kleines Chemielabor auf. Aus Zutaten wie Salz und Zitronensaft stellen sie Sprudelgas her und befüllen damit Luftballons.
Das Angebot soll auf ganz Baden-Württemberg ausgeweitet werden
Die Projektleiterinnen Anja Hof und Ursula Schur organisieren das Angebot von Aalen und Balingen aus. Hof erzählt, wie praxisnah die Anregungen sind: „Wir zeigen etwa, wie man in der Natur Duftpflanzen sammeln und Parfüm herstellen kann.“ „Und beim Programmmieren werden zunächst aus Brettspielen einfache Wenn-dann-Beziehungen abgeleitet“, ergänzt Schur. Schulungen werden in Chemie, Informatik, Technik und Bionik angeboten. Dazu gibt’s Handbücher und Kontakte zu Firmen. Das Angebot wird auf ganz Baden-Württemberg ausgeweitet, denn es fülle eine Lücke: „Im Nachmittagsprogramm der Ganztagsgrundschulen gibt es zwar viele Angebote in Bereichen wie Musik, Kunst und Bewegung“, so Schur, „aber AGs in Technik und Informatik sind leider noch Mangelware.“