Die Müllmenge in den Ozeanen wächst. Fachleute gehen davon aus, dass sie mittlerweile auf bis zu 66 Millionen Tonnen angestiegen ist. Rund 90 Prozent davon liegen auf dem Meeresboden. Dieses Problem soll nun angegangen werden. Im Projekt „SeaClear“ will ein internationales Forscherteam unbemannte Unterwasserfahrzeuge entwickeln, die den Müll einsammeln. Das Vorhaben wird mit 5 Millionen Euro von der Europäischen Union unterstützt.

Mehrere EU-Länder sind an dem Projekt beteiligt

Einer der Projektpartner ist das Fraunhofer-Center für maritime Logistik und Dienstleistungen (CML) mit Sitz in Hamburg. Gemeinsam mit Kollegen aus den Niederlanden, Frankreich, Rumänien und Kroatien wollen die CML-Experten Roboter konstruieren, die autonom arbeiten und mit kombinierten Saug- und Greifvorrichtungen für Abfälle ausgestattet sind. Im Zusammenspiel mit unbemannten Oberflächen- und Luftfahrzeugen sollen sie Müll auf dem Meeresgrund finden und sammeln. Sobald das System voll einsatzfähig ist, soll es Unterwasserabfälle mit einer Erfolgsquote von 80 Prozent erkennen.

Zwei Fallstudien sollen zeigen, ob es funktioniert

Das Neue an dem Vorhaben ist, dass es sich vorrangig mit dem Müll beschäftigt, der bereits auf dem Meeresboden liegt. Andere Projekte zur Reinigung der Meere hatten sich bislang vor allem auf den schwimmenden Abfall an der Wasseroberfläche konzentriert, da dieser deutlich leichter zu finden und zu beseitigen ist.

Das komplexe System wird laut CML zunächst in zwei Fallstudien getestet: Eine soll in einem touristischen Gebiet in der Nähe von Dubrovnik (Kroatien) stattfinden, die andere im Hamburger Hafen.

Clemens von Frentz
Leiter aktiv-Redaktion Nord

Der gebürtige Westfale ist seit über 35 Jahren im Medienbereich tätig. Er studierte Geschichte und Holzwirtschaft und volontierte nach dem Diplom bei der „Hamburger Morgenpost“. Danach arbeitete er unter anderem bei n-tv und „manager magazin online“. Vor dem Wechsel zu aktiv leitete er die Redaktion des Fachmagazins „Druck & Medien“. Wenn er nicht für das Magazin „aktiv im Norden“ in den fünf norddeutschen Bundesländern unterwegs ist, trainiert er für seinen dritten New-York-Marathon.

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