Frankfurt. Die Tarifgemeinschaft M+E Mitte und die IG Metall Mitte haben sich am 22. November auf die Übernahme des Pilotabschlusses aus Baden-Württemberg geeinigt. Die neuen Regeln betreffen rund 380.000 Beschäftigte der Metall- und Elektro-Industrie in Hessen, in Rheinland-Pfalz und im Saarland.
„Der Tarifabschluss ist an der Schmerzgrenze, geht aber auf die Sorgen der Beschäftigten ein und ist durch die Möglichkeiten zur automatischen Differenzierung und Verschiebung der Kostenbelastung sowie durch die lange Laufzeit für viele Unternehmen tragbar.“ So bewertete Oliver Barta, Verhandlungsführer von M+E Mitte, den Abschluss für die drei Bundesländer. „Die vereinbarte Tabellenerhöhung von insgesamt 8,5 Prozent in zwei Stufen ist eine große Belastung für die Unternehmen und für alle Firmen, denen es schlecht geht, auch über die Schmerzgrenze hinaus.“
Lange Laufzeit gibt den Firmen Planungssicherheit
Wegen der prognostizierten Rezession im kommenden Jahr war den Arbeitgebern deshalb eine lange Laufzeit sehr wichtig. Außerdem wurde vereinbart, dass ein Teil des Transformationsgelds (eine schon früher vereinbarte jährliche Sonderzahlung) umgeschichtet wird.
Das Gesamtpaket gibt den Unternehmen Planungssicherheit in unsicheren Zeiten. Mit insgesamt 24 Monaten läuft der Vertrag bis zum 30. September 2024.
Die Inflationsausgleichsprämie, die durch ihre Steuer- und Beitragsfreiheit in voller Höhe bei den Beschäftigten ankommt, wird in Höhe von insgesamt 3.000 Euro gezahlt. Durch die Möglichkeit, den Zeitpunkt der Zahlung nach vorn zu ziehen oder auch nach hinten zu schieben, werden den Betrieben Spielräume eröffnet, die zum einen Rücksicht auf die Belastungssituation nehmen – und zum anderen auch die Liquidität der Unternehmen im Blick behalten.
Maja Becker-Mohr ist für aktiv in den Unternehmen der hessischen Metall-, Elektro- und IT-Industrie sowie der papier- und kunststoffverarbeitenden Industrie unterwegs. Die Diplom-Meteorologin entdeckte ihr Herz für Wirtschaftsthemen als Redakteurin bei den VDI-Nachrichten in Düsseldorf, was sich bei ihr als Kommunikationschefin beim Arbeitgeberverband Hessenchemie noch vertiefte. In der Freizeit streift sie am liebsten durch Wald, Feld und Flur.
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