Esslingen. Über Kunststofffolien, die schon bei normaler Berührung kaputtgehen, und Abhefthüllen, die nach kurzem Gebrauch an der Lochung einreißen, kann sich Andreas M. Langheck richtig aufregen. „Miserable Qualität trägt zu den wachsenden Müllbergen aus Plastik bei“, schimpft er. Sein Credo: Dicker hält besser! Und das setzt der Chef von Langheck + Co konsequent um.

Hier in Esslingen bei Stuttgart, in der ältesten Transparentfolienfabrik der Welt, entwickelte man schon 1887 aus Gelatine die erste durchsichtige Folie. Später kamen dann Folien aus Zellophan dazu und auch Hüllen aus verschiedenen Kunststoffen.

Individuelle Kunststoffhüllen – strapazierfähig und recycelbar

Heute werden ausschließlich recycelbare und extrem strapazierfähige Materialien verwendet: Auf Kundenwunsch stellt man individuelle Hüllen her, die Dokumente schützen oder Hochwertiges dekorativ präsentieren.

Über 20 Mitarbeiter produzieren zwischen 35 und 40 Millionen Hüllen pro Jahr für Büro, Werbung und Organisation. Kontinuierlich wurde in eine automatisierte Serienfertigung investiert. „Dadurch können wir heute ohne Probleme Kundenaufträge abwickeln von Losgröße eins bis zu einer Serie von mehreren Millionen Stück“, erläutert Unternehmer Langheck.

Der Gedanke der Nachhaltigkeit bekommt dabei für den Familienvater immer mehr Gewicht: „Hohe Qualitäten bedeuten Langlebigkeit – und das ist der beste Beitrag, den wir zur Kundenzufriedenheit und vor allem auch für die Umwelt leisten können.“

Die komplette Produktion im Betrieb, also Verarbeitung und Druck, ist hier deshalb nach umweltschonenden Gesichtspunkten ausgerichtet. Die Ausschussquoten wurden von früher 6 Prozent auf unter 2 Prozent gesenkt. Ein durchdachtes Abfallmanagement sorgt dafür, dass Folienabfälle sortenrein gesammelt und recycelt werden. Hochwertige Rohstoffe garantieren die lange Haltbarkeit der Artikel.

Dank eigenem Werkzeugbau auch ungewöhnliche Formen möglich

„Eine dreifach höhere Folienstärke ermöglicht eine zehnfach höhere Lebensdauer“, betont Langheck. Und dank eigenem Werkzeugbau können hier selbst ungewöhnliche Größen und Formate produziert werden. Das beginnt bei der Rezepthülle und geht bis zur mehrfarbig bedruckten Präsenthülle. Weitere Beispiele der vielfältigen Produkte zeigt die ungewöhnliche Homepage des Unternehmens. Dessen Marktsituation erklärt der Chef so: „Fürs Archivieren sind wir zu teuer, aber für Präsentation und Organisation sind wir wie geschaffen.“

Langheck ist oft selbst erstaunt, welche Anfragen alles so gestellt werden – zum Beispiel der Wunsch eines Architekten nach einer pfiffigen Tasche für Stifte. Immer öfter kommen Neukunden wegen der Umsetzung des Nachhaltigkeitsgedankens. „Der Kunde hat eine Idee. Wir haben dann eine Lösung, die ihn rundherum begeistert.“

Maja Becker-Mohr
Autorin

Maja Becker-Mohr ist für aktiv in den Unternehmen der hessischen Metall-, Elektro- und IT-Industrie sowie der papier- und kunststoffverarbeitenden Industrie unterwegs. Die Diplom-Meteorologin entdeckte ihr Herz für Wirtschaftsthemen als Redakteurin bei den VDI-Nachrichten in Düsseldorf, was sich bei ihr als Kommunikationschefin beim Arbeitgeberverband Hessenchemie noch vertiefte. In der Freizeit streift sie am liebsten durch Wald, Feld und Flur.

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