Ihren 60. Geburtstag feiern in diesem Jahr 1,35 Millionen Bundesbürger – so viele wie nie zuvor. Herzlichen Glückwunsch also rundum! Der Jahrgang 1964 war ja der geburtenstärkste in der Geschichte der Bundesrepublik.

Fest steht allerdings ebenso: Mit den Lebensjahren der Babyboomer wird auch die Zahl der Pflegebedürftigen steigen – von 5,1 Millionen Ende 2023 auf 5,6 Millionen im Jahr 2035. Und 2055 wird es wohl sogar 6,8 Millionen pflegebedürftige Menschen hierzulande geben.

Das zeigen Berechnungen des Statistischen Bundesamts. Auch wenn immer mehr Menschen im Alter länger fit bleiben – mit der alternden Bevölkerung kommen erhebliche Herausforderungen auf Deutschland zu.

Kosten für pflegerische Leistungen hierzulande besonders hoch

Das gilt für die pflegerische Versorgung genauso wie mit Blick auf die Sozialkassen: Schon jetzt erreichen die Beiträge zu Pflege-, Kranken-, Renten- und Arbeitslosenversicherung zusammen 40,9 Prozent des Bruttoentgelts. Mehr ist es in kaum einem anderen Land weltweit. Und bis zum Jahr 2030 könnte der sogenannte Gesamtversicherungsbeitrag auf bis zu 45 Prozent steigen, hat der Wirtschaftsweise Martin Werding errechnet.

Für Betriebe und Mitarbeiter, von denen die Sozialbeiträge je zur Hälfte gezahlt werden, dürfte es richtig teuer werden: Denn jeder zusätzliche Prozentpunkt macht bei einem Jahresbruttogehalt von 35.000 Euro rund 350 Euro aus.

Gegensteuern kann nur die Politik. „Helfen würde es schon, wenn das Renteneintrittsalter künftig an die steigende Lebenserwartung angepasst würde“, schlägt etwa die Bundesbank vor. Dass das klappen kann – das haben Dänemark und die Niederlande erfolgreich vorgemacht.

Stephan Hochrebe
aktiv-Redakteur

Nach seiner Redakteursausbildung absolvierte Stephan Hochrebe das BWL-Studium an der Universität zu Köln. Zu aktiv kam er nach Stationen bei der Funke-Mediengruppe im Ruhrgebiet und Rundfunkstationen im Rheinland. Seine Themenschwerpunkte sind Industrie und Standort – und gern auch alles andere, was unser Land am Laufen hält. Davon, wie es aussieht, überzeugt er sich gern vor Ort – nicht zuletzt bei seiner Leidenschaft: dem Wandern.

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