Kirchhundem. Einfach zur nächsten Ladestation fahren und das E-Auto „tanken“? Ganz so easy ist das nicht. Das Problem sind die Vielzahl und die Kompliziertheit der Abrechnungssysteme; da kann man oft im Nachhinein nicht nachvollziehen, wie viel Strom man „gezapft“ hat. Genau das will die Firma Mennekes mit ihrer E-Offensive ändern.

Das Unternehmen im sauerländischen Kirchhundem hat jetzt auch eine „intelligente“ Ladesäule im Angebot: eichrechtskonform, nicht überlastbar, mit einem Abrechnungssystem über Mobilfunk, bei dem im besten Fall die Station das Fahrzeug erkennt. Aktivieren lässt sie sich per Karte des jeweiligen Fahrstrom-Versorgers, per App oder durch direkte Eingabe der Bankdaten. Und einmal im Monat gibt es die kilowattstundengenaue Abrechnung des Anbieters.

Mennekes-Technik Interessant für Parkhäuser, Supermärkte, Fitnessstudios

Mit der neuen Säule verfolgt das Elektrotechnik-Unternehmen ein großes Ziel: das Ladenetz in Deutschland komfortabler – und dichter zu machen. Indem man den Betreibern die Abrechnung leichter macht. Ob Parkhaus, Supermarkt, Fitnessstudio, Hotel oder Firmenparkplatz: Überall sollen Interessenten zügig eine Ladeinfrastruktur aufbauen können. „Zukünftig wollen Verbraucher immer da laden, wo das Auto stundenlang herumsteht“, sagt Lars Baier, Marketing Manager E-Mobility von Mennekes.

Die Betreiber können ihren Säulenpark in eigener Regie verwalten, denn die Lösungen und Systeme aus Kirchhundem sind offen für Drittanbieter. Auf Wunsch bietet Mennekes auch die Abrechnungsdienstleistung an, unterstreicht Baier: „Also alles bequem aus einer Hand.“

Dieses Konzept dürfte der E-Mobilität noch mehr Drive geben. Ein Blick auf die Zulassungszahlen von Elektroautos zeigt, dass der Aufbau einer dichteren Ladeinfrastruktur nottut.

Anfang des Jahres waren laut Kraftfahrt-Bundesamt auf unseren Straßen 136.600 reine Elektrofahrzeuge unterwegs; allein in den ersten drei Monaten 2020 verzeichnete die Behörde 26.000 Neuzulassungen. Doch es gibt nur rund 27.730 öffentliche Ladesäulen (davon 3.880 in NRW), von denen gut zwei Drittel von Energieversorgern betrieben werden.

Ein Rechtsanspruch auf Ladesäulen in Miethäusern

Ein dichteres Ladesäulennetz soll auch ein Gesetz bringen, das einen Anspruch auf Ladestationen in Miethäusern festschreibt. Für Lars Baier ein richtiger Schritt: „Jetzt herrscht da endlich Klarheit.“

Für die Installation der Ladesäulen haben die Sauerländer ein bundesweites Netzwerk aus Elektrofachbetrieben aufgebaut. Unter der Webadresse mennekes.de/emobility kann jeder Interessierte – vom Unternehmen bis zum Privathaushalt – die passende Lösung finden.