Speyer/Schifferstadt. Sonderaktionen – die sind bei Dres Faltschachteln sozusagen Tagesgeschäft. „Manchmal ist es schon anstrengend, wenn die Planung mal wieder geändert werden muss. Aber Flexibilität ist neben unserem Know-how das große Plus, mit dem wir bei Kunden punkten.“ So sagt es Personalleiterin Nathalie Dres beim aktiv-Besuch.
Wenn ein Kundenwunsch es erfordert, springt sie daher auch schon mal selbst als Maschinenhelferin ein, damit ein Auftrag pünktlich abgewickelt werden kann. „Das kenne ich so von meinen Eltern. Für mich und meinen Bruder Christoph ist das selbstverständlich“, sagt Unternehmertochter Dres.
Der Familienbetrieb in Speyer wurde 1950 von ihrem Urgroßvater gegründet. Heute zählt die Firma knapp 30 Beschäftigte. Jedes Jahr produzieren sie rund 60 Millionen Faltschachteln für fast alle Branchen, Hauptabnehmer sind Hersteller von Medizinprodukten, versendet wird europaweit.
Die Unternehmerfamilie setzt auf einen Neubau in der Nachbarstadt
Das alte Stammhaus ist inzwischen zu klein für die Mengen, die produziert und oft auch bis zum Abruf durch die Kunden zwischengelagert werden. Daher geschieht ein Teil der Fertigung in einer Halle im benachbarten Schifferstadt. Und genau dort beginnen bald die Bauarbeiten für einen Neubau, um den Familienbetrieb wieder an einem Standort zusammenzuführen. Die rund 3 Millionen Euro, die das in etwa kosten dürfte, sind die größte Investition der Firmengeschichte!
„Aber das ist jetzt eben notwendig“, stellt Geschäftsführerin Petra Dres fest. „Und dass wir das riskieren werden, war für uns keine Frage mehr, seit sich unsere beiden Kinder klar zur Mitarbeit im Unternehmen bekannt haben.“
Und die nächste Generation geht auch schon neue Wege. So suchte Nathalie Dres quasi europaweit nach einem Maschinen- und Anlagenführer – und fand Miroslav Pejic, der in Serbien im Drei-Schicht-Betrieb arbeitete. Für ihn organisierte sie in der Nähe eine Wohnung, half bei Behördengängen. „Hier bin ich sehr glücklich, dank netten Chefs und Kollegen“, sagt Pejic. Inzwischen ist auch seine Frau als Maschinenhelferin im Betrieb. Seit November gehört auch Georgios Bantekas fest zum Team, ein gehörloser junger Mann mit griechischen Wurzeln, der an einer deutschen Gehörlosenschule zum Maschinen- und Anlagenführer ausgebildet worden ist. „Nach kurzer Testphase waren wir alle von ihm begeistert“, sagt Nathalie Dres. Die beiden Beispiele zeigen: Schnell und flexibel agieren – das lohnt sich auch, wenn es um die Suche nach Fachkräften geht.
Bastelbogen gratis
Nettes Extra: Auf der Homepage dres-faltschachteln.de kann man sich gratis einen Bastelbogen herunterladen für den Nachbau des Doms zu Speyer, der zum Unesco-Weltkulturerbe gehört
Maja Becker-Mohr ist für aktiv in den Unternehmen der hessischen Metall-, Elektro- und IT-Industrie sowie der papier- und kunststoffverarbeitenden Industrie unterwegs. Die Diplom-Meteorologin entdeckte ihr Herz für Wirtschaftsthemen als Redakteurin bei den VDI-Nachrichten in Düsseldorf, was sich bei ihr als Kommunikationschefin beim Arbeitgeberverband Hessenchemie noch vertiefte. In der Freizeit streift sie am liebsten durch Wald, Feld und Flur.
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