Frankfurt. Klimaneutral bis 2050 – die Chemie kann das. Das hat der Chemieverband VCI in der Studie „Roadmap Chemie 2050“ nachrechnen lassen. Aber: Dazu braucht die Branche viel grüne Energie. Und die muss deutlich günstiger werden, als das jetzt der Fall ist. Sonst kann der Industrie- und Chemiestandort Deutschland nicht weiter zum Wohlstand Deutschlands beitragen. Und das tut die Chemie in hohem Maße.

Wertschöpfung ...

Die Chemie ist eine der Industriebranchen, die trotz des Aufs und Abs der Wirtschaft in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten eine recht stabile Entwicklung hatte. Die Zahl der Beschäftigten in der Branche ist stärker gewachsen als in der gesamten Industrie. Und: Die Menschen, die hier arbeiten, haben eine deutlich höhere Wertschöpfung erzielt, als im Durchschnitt.

... und Wertschätzung

Das wirkt sich auch auf die Gehälter in der Chemie- und Pharma-Industrie aus: Fast 70.000 Euro beträgt das durchschnittliche Jahreseinkommen der Arbeitnehmer, über alle Berufe und Gehaltsgruppen. Es wird nur noch knapp von der Auto-Industrie getoppt. Und damit nicht genug: Auch für die Zeit nach dem Job können sich die Chemie-Mitarbeiterinnen auf ein gutes „Mehr“ verlassen. Die Arbeitgeber unterstützen mit einem eigenen Chemie-Pensionsfonds den Aufbau einer Zusatzversorgung, die helfen kann, die Rentenlücke zu schließen.

Standard halten ...

Die Branche macht wieder – nach der Corona-Krise – gute Umsätze. Um das auch in Zukunft bei steigenden Kosten für Klimaneutralität weiter zu schaffen, braucht sie pro Jahr etwa 630 Terrawatt an grünem Strom. Nur so können Prozesse, die noch mit fossilen Brennstoffen laufen, auf „klimaneutral“ umgestellt werden. Die Herausforderung: Allein der grüne Energiebedarf der Chemie in Zukunft ist größer als der gesamte deutsche Stromverbrauch heute.

... und effizienter werden

Eine große Herausforderung also, vor der die Forscherinnen und Entwickler in den Labors der Chemie stehen. Denn dort gilt es: Wie kann Wasserstoff noch effizienter aus Wind- oder Sonnenenergie hergestellt werden? Welche Prozesse helfen dabei? Eines ist klar: Für die Zukunft brauchen wir mehr, nicht weniger Chemie!