Coburg. Was machen wir eigentlich im Auto, wenn niemand mehr die Spur halten und auf den Verkehr achten muss – weil das Fahrzeug das alles selber macht? Der Coburger Automobilzulieferer Brose hat dafür zukunftsweisende Produktinnovationen parat, die dem Unternehmen neue Aufträge bringen sollen. Komfortabel und flexibel, so sieht der fränkische Hersteller das Automobil der Zukunft – und setzt dafür seine Technik-Kompetenz ein!
So lässt sich mit Mechatronik, intelligentem Zusammenspiel von Mechanik, Elektrik und Elektronik, alles vom Sitz bis zur Mittelkonsole verstellen, sodass es zur künftigen Art der Fortbewegung passt. Den Platz im Auto kann man in Zukunft ganz anders nutzen, so die Idee. Aus dem Fahrzeug wird zum Beispiel ein gemütliches Wohnzimmer, eine coole Lounge oder auch ein praktisches Büro.
Das Lenkrad versinkt im Armaturenbrett
Die Technik erleichtert schon das Einsteigen: Projektionen auf dem Boden begrüßen den Fahrer, eine kurze Geste öffnet die grifflosen Türen. Die zweite Sitzreihe schiebt sich nach hinten, das Lenkrad versinkt im Armaturenbrett. Per Knopfdruck entscheidet der Passagier sodann, wie er die Fahrt verbringen will, woraufhin verborgene Systeme im Fahrzeuginneren in Aktion treten: Elektronisch gesteuerte Sitze, Bildschirme sowie Ablagen nehmen eine aufeinander abgestimmte Position ein.
Will man die Zeit unterwegs beispielsweise zum Arbeiten nutzen, verschwindet das Lenkrad in der Instrumententafel. Stattdessen klappt aus der Mittelkonsole ein Tisch auf! Die Pedale werden zur Fußstütze aufgerichtet, vorne wird ein Bildschirm aufgefaltet, rückt nah heran.
Eine Massage aus der Rückenlehne zum Takt der Musik
Auch Entspannen soll unterwegs möglich sein: Im „Lounge-Modus“ kann man sich zurücklehnen und ins autonome Auto fläzen. Dazu gibt’s eine Massage aus der Rückenlehne im Takt der Musik: Der Sitz fährt dafür in Liegeposition, Beinauflagen und Armlehnen passen sich der neuen Position an, ebenso der Luftstrom der Klimaanlage aus den – mechatronisch bewegten – Lüfterklappen.
Vom elektrisch verstellbaren Sitz zum dynamischen Innenraum
Das Familienunternehmen Brose ist führend bei elektrisch verstellbaren Sitzen. Mit seinen Entwürfen für den dynamischen Innenraum kommen nun erstmals die Verstellungen für Lenkrad, Mittelkonsole und Lüfterklappen hinzu. Zusammen mit der selbstöffnenden Tür wird daraus ein elektronisch vernetztes Gesamtsystem.
Bis das alles in autonom fahrenden Pkws auf der Straße rollt, wird es jedoch noch eine Weile dauern. Immerhin: In einem seriennahen Konzeptfahrzeug wurden die mechatronischen Komponenten bereits eingebaut.
Friederike Storz berichtet für aktiv aus München über Unternehmen der bayerischen Metall- und Elektro-Industrie. Die ausgebildete Redakteurin hat nach dem Volontariat Wirtschaftsgeografie studiert und kam vom „Berliner Tagesspiegel“ und „Handelsblatt“ zu aktiv. Sie begeistert sich für Natur und Technik, Nachhaltigkeit sowie gesellschaftspolitische Themen. Privat liebt sie Veggie-Küche und Outdoor-Abenteuer in Bergstiefeln, Kletterschuhen oder auf Tourenski.
Alle Beiträge der Autorin