München. Spatzen oder Rotkehlchen sind häufige Gäste. Doch an das Futterhäuschen im heimischen Garten oder auf dem Balkon verirren sich im Winter durchaus auch Vögel, die sich sonst seltener blicken lassen: ein Buntspecht zum Beispiel oder auch mal ein Zaunkönig oder Dompfaff. Gerade im Winter, wenn die Natur kahl ist, macht es Spaß, die gefiederten Gesellen zu beobachten – und sie bringen mit ihrem Federkleid bunte Farbkleckse in das Wintergrau.
Je mehr Vögel, desto zufriedener sind die Menschen
Sie zu beobachten, tut sogar gut, haben jetzt Wissenschaftler herausgefunden! In einer Studie des Senckenberg-Forschungsinstituts und der Universität Kiel haben sie nachgewiesen, dass Menschen in Europa besonders zufrieden sind, wenn in ihrer direkten Umgebung eine Vielzahl unterschiedlicher Vögel wohnt.
Damit man selber etwas davon hat, lassen sich die Vögel leicht mithilfe von Futterspendern anlocken. Dazu ermuntert auch der Landesbund für Vogelschutz Bayern (LBV): „Natürlich löst die Vogelfütterung keine großen Naturschutzprobleme, aber sie hilft einigen häufigen Arten“, sagt Annika Lange, Biologin beim LBV. „Und wer richtig füttert, schadet den Vögeln nicht, sondern hat auch noch Spaß, das bunte Treiben am Futterhaus vor dem Fenster zu beobachten.“ Und anders als andere Tierarten verlieren Vögel trotz Fütterung nicht die Fähigkeit, Nahrung in der Natur zu finden.
Egal, ob im Garten oder auf dem Balkon: Wichtig ist, dass die Futterstelle hygienisch sauber und trocken bleibt. Sonst breiten sich Keime aus, die den Vögeln schaden. Besonders geeignet sind daher überdachte Futterspender. Vogelhäuschen, in denen die Gäste durch das Futter laufen können, müssen täglich gereinigt werden. „Es reicht völlig, das Futterhaus auszubürsten und anschließend mit heißem Wasser auszuspülen“, empfiehlt die LBV-Biologin.
Unterschiedliche Futtersorten erhöhen die Vogelvielfalt
Geeignetes Futter gibt es im Fachhandel oder auch in Drogeriemärkten. Wer mehrere Spender mit Weichfutter, Körnern oder Fettfutter aufstellt, lockt eine breitere Auswahl von Vögeln an. So gehen Meisen am liebsten an Fettfutter – handelsübliche Meisenknödel etwa, während Finken Sonnenblumenkerne oder Hanfsaat picken.
Immer mehr Vögel verbringen den Winter inzwischen hier, teilweise aufgrund des milderen Klimas, aber auch durch verändertes Verhalten. Sogar einige Weißstörche überwintern in Bayern, etwa 300 hat der LBV im Oktober gezählt. Hierzubleiben, sei unproblematisch, so der LBV: „Sie finden genügend Nahrung, auch bei Schnee.“
Übrigens: Bei der Wahl zum „Vogel des Jahres 2021“ darf erstmals jeder abstimmen. Platz eins der Vorauswahlliste führt die Stadttaube an. Noch bis zum 19. März kann man seine Stimme abgeben unter vogeldesjahres.de.
Alix Sauer hat als Leiterin der aktiv-Redaktion München ihr Ohr an den Herausforderungen der bayerischen Wirtschaft, insbesondere der Metall- und Elektro-Industrie. Die Politologin und Kommunikationsmanagerin volontierte bei der Zeitungsgruppe Münsterland. Auf Agenturseite unterstützte sie Unternehmenskunden bei Publikationen für Energie-, Technologie- und Mitarbeiterthemen, bevor sie zu aktiv wechselte. Beim Kochen und Gärtnern schöpft sie privat Energie.
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