Ingolstadt/Lindau. Hobbygärtner und Blütenfreunde kommen in diesem Jahr voll auf ihre Kosten. Denn es finden gleich zwei Landesgartenschauen in Bayern statt: die vom letzten Jahr coronabedingt verschobene Landesgartenschau im oberbayerischen Ingolstadt sowie die diesjährige in Lindau am Bodensee.
Gartenschau-Parks sind Teil der langfristigen Stadtentwicklung
See, Strandfeeling und Bergpanorama am Bodensee und eine Insel der Entschleunigung zwischen Industrie und städtischem Trubel in Ingolstadt: Bei den Konzepten der Landesgartenschauen haben die Planer langfristig an die Stadtentwicklung gedacht. Die Grundideen beider Parks bleiben auch nach der Ausstellungsphase erhalten – zum Wohle der Anwohner.
So entstehen später in Lindau auf einem einst schmucklosen Parkplatz bezahlbare Wohnungen für Familien – direkt angrenzend an den Park, der malerisch zum Seeufer ausläuft. In Ingolstadt schließt das Areal eine Lücke zwischen dem Westpark-Einkaufszentrum, dem Güterverkehrszentrum des Autoherstellers Audi sowie einem benachbarten Wohngebiet, das über einen neuen Steg direkt mit dem Freizeitgelände verbunden ist.
In diesem Sommer dreht sich jedoch erst mal alles um neue Trends der Gartengestaltung, nachhaltiges Grün in Städten und Biodiversität. „Gartenstrand vom Berg zum See“ lautet das Motto in Lindau. Flache Stufen entlang der breiten Uferpromenade laden die Gäste ein, sich dem Wasser zu nähern. Ein Feng-Shui-Garten bringt fernöstliches Flair ins Schwabenland, ein Birkenhain entführt in den Wald, und der „Zoomgarten“ greift die Höhenunterschiede zwischen Bergen, See und Ufer in Miniaturform auf. Übrigens: Von Lindau aus ist es nur ein Katzensprung nach Überlingen, wo die Landesgartenschau Baden-Württemberg stattfindet.
Glück oder Unglück für Ingolstadt: Durch Corona eröffnet die Landesgartenschau unter dem Motto „Inspiration Natur“ ein Jahr später als geplant. Hierdurch hatten die Pflanzen ein Jahr mehr Zeit, einzuwachsen.
Urbane Vielfalt im Einklang mit der Natur
Streng geometrische Architektur wechselt mit verschwenderisch blühenden Blumenwiesen. Nachhaltigkeit steht im Vordergrund, und so gibt es Anregungen für umwelt- und ressourcenschonende Gartengestaltung, Dachbegrünungen, Vertical und Urban Farming, Fassaden der Zukunft und ökologische Landwirtschaft.
Beide Landesgartenschauen richten sich nach den Corona-Hygieneregeln. Eintritt voraussichtlich mit Online-Voranmeldung ab 21. April (Ingolstadt) und 20. Mai (Lindau).
Alix Sauer hat als Leiterin der aktiv-Redaktion München ihr Ohr an den Herausforderungen der bayerischen Wirtschaft, insbesondere der Metall- und Elektro-Industrie. Die Politologin und Kommunikationsmanagerin volontierte bei der Zeitungsgruppe Münsterland. Auf Agenturseite unterstützte sie Unternehmenskunden bei Publikationen für Energie-, Technologie- und Mitarbeiterthemen, bevor sie zu aktiv wechselte. Beim Kochen und Gärtnern schöpft sie privat Energie.
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