„Der Wirkstoff führt im Penis zu einer Erweiterung der Blutgefäße“, erklärt Dr. Christian Leiber-Caspers vom Informationszentrum für Sexualität und Gesundheit in Freiburg. „Somit kann mehr Blut in den Penis einströmen und es kann wieder eine harte und feste Erektion entstehen. Dies geschieht jedoch nur, wenn gleichzeitig eine sexuelle Stimulation stattfindet.“ Eigentlich sollte der Stoff gegen Herzschwäche helfen.

Nun feiert die Potenz-Pille Geburtstag: Der Wirkstoff Sildenafil, die erste zugelassene medikamentöse Behandlungsoption für erektile Dysfunktion, kam vor 25 Jahren auf den deutschen Markt. Entwickelt hat das Medikament der Pharmakonzern Pfizer, der auch einen Standort in Freiburg hat. Der Konzern verkaufte das Mittel nach Patentablauf, seit drei Jahren wird die Potenz-Pille hierzulande von dem US-amerikanischen Gesundheitsunternehmen Viatris vertrieben.

Weltberühmt wurde Viagra erst durch eine unerwartete Nebenwirkung: Eigentlich sollte der Wirkstoff nämlich gegen Bluthochdruck und Herzschwäche helfen. Doch bereits in einer frühen Entwicklungsstufe mit Studien an gesunden Freiwilligen wurden Erektionen als Nebenwirkung festgestellt. Weitere Studien belegten dann die Wirksamkeit des Mittels bei erektiler Dysfunktion. Die Pille hat damit Millionen zumeist älteren Männern wieder ein aktiveres Sexleben ermöglicht.

Andrea Veyhle
Autorin

Nach dem Germanistik- und Anglistik-Studium absolvierte Andrea Veyhle ein Volontariat und arbeitete für eine Agentur. Seit 2007 ist sie freiberuflich für verschiedene Verlage tätig. Für aktiv berichtet sie in Reportagen über die Chemie in Baden-Württemberg und stellt mit Porträts die vielseitigen Berufsbilder der Branche vor. Außerdem erklärt sie, wo uns chemische Produkte im Alltag begegnen. In ihrer Freizeit experimentiert sie gerne in der Küche, Kalorien strampelt sie auf dem Rennrad wieder ab.

Alle Beiträge der Autorin