Frankfurt. Digitale Elemente mit Augenmaß und Offenheit, so lautete das Fazit beim ersten Ausbildungskongress des Arbeitgeberverbands Hessenmetall. Vertreter aus der Unternehmenspraxis gaben einen Einblick, wie digitale Elemente und Industrie 4.0 in der Ausbildung eingesetzt werden können.
So schilderte Barbara Ofstad, bei Siemens Ausbildungsleiterin für Deutschland, wie Azubis der Generation Z auf die digitale Arbeitswelt vorbereitet werden – etwa mit Projekten, in denen Additive Manufacturing, also 3-D-Druck, in ein mechatronisches System eingebunden wird. Aber auch mit Leuchtturmprojekten, Hackathons oder freien Wettbewerben würden die Auszubildenden auf die Digitalisierung vorbereitet.
Pragmatische Umsetzungsmöglichkeiten zeigte auch Thomas Keil, Geschäftsführer bei Pittler Pro Region Berufsausbildung, aus Langen auf. Im Unterricht würden Tablets und Laptops verwendet, Inhalte der Ausbildung zudem über eine Cloud abgebildet. Auch eine virtuelle Werkstatt käme bei Pittler zum Einsatz.
E-Learning lässt sich unkompliziert und kostengünstig umsetzen
Stefan Pollmeier, Geschäftsführer bei ESR Pollmeier aus Ober-Ramstadt, zeigte, wie Industrie 4.0 anhand eines Demonstrators vermittelt werden kann. Auf Basis von Standard-Komponenten aus der Maker-Szene, beispielsweise Teilen von 3-D-Druckern und Kleincomputern, habe er den Industrie-4.0-Demonstrator entwickelt, der als Basis für einen einwöchigen Workshop in der Mechatronik-Ausbildung diene.
Das Projekt Digital Azubi stellte René Marc vom Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft vor: In Zusammenarbeit mit Unternehmen wurde ein Qualifizierungspaket entwickelt, mit dem Auszubildende etwa den Umgang mit Daten oder digitalen Medien vermittelt bekommen.
Welches Potenzial Virtual Reality (VR) bietet, zeigte Michael Gerards von Present4D, die auf Anwendungen im industriellen und Non-Gaming-Business-Umfeld - also an der Grenze zwischen Spiel und Anwendung – spezialisiert ist. VR könne unkompliziert und kostengünstig umgesetzt werden und sei insbesondere für E-Learning geeignet. So ließen sich Maschinen, Produktionsanlagen oder Ausbildungswerkstätten mit 360-Grad-Kameras abbilden und virtuell durchlaufen.