Lena Blasigs Elternhaus ist nicht gerade technisch geprägt - die Mutter ist Erzieherin, der Vater Bäckermeister. Auch die Nähe zur See sucht man vergebens, denn die heute 20-Jährige wuchs knapp 700 Kilometer von der Küste entfernt im schwäbischen Sindelfingen auf.
Dennoch wusste sie schon früh, dass sie Schiffe bauen will. Auf dem technischen Gymnasium hatte sie Mathe, Physik und Chemie als ihre Lieblingsfächer entdeckt und gemerkt, dass sie „studieren, aber auch handwerklich arbeiten und nicht nur im Büro sitzen will“.
Bei der Meyer Werft in Papenburg und der Hochschule Bremen fand Lena Blasig, was sie suchte: das Dualstudium Schiffbau und Meerestechnik. „Es bietet jede Menge Praxis und die Möglichkeit, in einer überschaubaren Zeit gleich zwei Abschlüsse zu machen“, so ihr Fazit.
Fleißig in den Semesterferien
Gleich nach dem Abi ging’s los. Anreißen, Bohren, Fräsen und Feilen standen auf dem Programm. „Vor dem Studium fand auf der Werft die Ausbildung zur Konstruktionsmechanikerin statt“, erzählt Lena. Sie war in der Lehrwerkstatt, besuchte die Berufsschule und bestand alle Zwischenprüfungen – damit waren die Voraussetzungen zum Studium erfüllt. Seit dem Wintersemester 2018 stehen nun Werkstoffkunde, Mathe, Festigkeitslehre, Hydrostatik und -mechanik sowie Grundlagen der Schiffstheorie auf dem Stundenplan.
Und natürlich weiterhin Praxis, denn „Dualis“ verbringen ihre Semesterferien in der Firma. Lena Blasig: „Das ist Bestandteil des dualen Studiums. In der vorlesungsfreien Zeit arbeiten wir auf der Werft, und im Gegenzug unterstützt der Betrieb uns während des gesamten Studiums finanziell.“ Nach sieben Semestern, also dreieinhalb Jahren, endet die Ausbildung dann mit dem Bachelor.
Seit 14 Jahren im Schwimmverein
Für Hobbys, so könnte man annehmen, bleibt bei diesem Pensum wenig Zeit, doch Lena Blasig geht dreimal wöchentlich zum Schwimmen. „Ich bin als Sechsjährige in einen Verein eingetreten und habe mich auf Brustschwimmen spezialisiert“, sagt sie.
Größter Erfolg der Studentin war die Teilnahme an den Süddeutschen Meisterschaften. „Inzwischen ist es nicht mehr ganz so einfach zu trainieren, da ich wegen meiner Umzüge zwischen Sindelfingen, Papenburg und Bremen öfter den Verein wechseln musste“, erzählt sie. Doch von solchen Widrigkeiten lässt sie sich nicht schrecken. Inzwischen schwimmt sie beim Bremer Verein TuS Huchting und hat schon erste Wettkämpfe absolviert.
Zudem engagiert sie sich in den Sommerferien auch bei der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), war schon zweimal beim Wasserrettungsküstendienst an der Ostsee im Einsatz und surft leidenschaftlich gern.
Schwimmen, Surfen, Rettungsschwimmen – Wasser ist eindeutig Lena Blasigs Element. Kein Wunder, dass sich die Schwäbin dafür entschieden hat, auch bei ihrer Berufswahl auf das nasse Element zu setzen.
Als Geschäftsführer einer Bremer Kommunikationsagentur weiß Lothar Steckel, was Nordlichter bewegt. So berichtet er für aktiv seit mehr als drei Jahrzehnten vor allem über die Metall- und Elektro-Industrie, Logistik- und Hafenwirtschaft, aber auch über Kultur- und Freizeitthemen in den fünf norddeutschen Bundesländern.
Alle Beiträge des Autors