Duisburg, 24. Juli 2010. In der Ruhr-Metropole kommt es bei der Loveparade zu einer Massenpanik mit tödlichem Ausgang. 21 Menschen sterben, über 540 Besucher werden zum Teil schwer verletzt. Hunderte von Rettungskräften sind bis in den frühen Morgen auf dem Gelände im Einsatz.
Einer von ihnen ist Oliver Hinrichs. Der gebürtige Westfale arbeitet seit mehr als 30 Jahren ehrenamtlich für den Malteser Hilfsdienst (MHD) und ist außerdem als Notfallseelsorger tätig.
Hinrichs: „Notfallseelsorger kümmern sich um Opfer und Angehörige, aber auch um hilfsbedürftige Helfer in akuten Krisensituationen. Angefordert werden sie meist über die Leitstellen der Rettungsdienste, der Polizei oder der Feuerwehr.“
Oft geht es dabei um Selbstmorde, Unfälle oder Familientragödien, und jeder Fall ist anders, wie Hinrichs aus langjähriger Erfahrung weiß. Aber immer geht es darum, Menschen in einer existenziellen Grenzsituation beizustehen.
Wie schafft man das? Wie lässt sich sicherstellen, dass man als Helfer nicht hilflos vor der Situation steht? Der 53-Jährige nickt. „Die Frage ist berechtigt“, sagt er. „Es geht vor allem um Erfahrung. Als Notfallseelsorger spürt man, was die Menschen brauchen. Miteinander reden hilft fast immer, aber manchmal muss man auch einfach miteinander schweigen.“
Auch in seinem Job bei dem Hamburger Medizintechnik-Spezialisten Weinmann Emergency trägt Oliver Hinrichs eine Menge Verantwortung. Er leitet dort die Bereiche Key Account Management und Sales Services und führt ein Team von derzeit 16 Kollegen.
Jede Menge Unterstützung durch den Arbeitgeber
Seine Karriere in dem Familienbetrieb begann vor 20 Jahren. Nach dem Fachabi in Solingen war er zunächst als Zeitsoldat acht Jahre bei der Bundeswehr und machte dort eine kaufmännische und eine Krankenpflege-Ausbildung. Danach arbeitete er fünf Jahre in einem medizintechnischen Betrieb von Siemens in Köln und wechselte schließlich nach Hamburg zu Weinmann.
Der Betrieb, der rund 250 Mitarbeiter hat, unterstützt das ehrenamtliche Engagement seiner Beschäftigten nach Kräften. Oliver Hinrichs: „Das ist für meine Arbeit bei den Maltesern enorm hilfreich. Ohne diese Hilfe ginge es nicht.“
Der gebürtige Westfale ist seit über 35 Jahren im Medienbereich tätig. Er studierte Geschichte und Holzwirtschaft und volontierte nach dem Diplom bei der „Hamburger Morgenpost“. Danach arbeitete er unter anderem bei n-tv und „manager magazin online“. Vor dem Wechsel zu aktiv leitete er die Redaktion des Fachmagazins „Druck & Medien“. Wenn er nicht für das Magazin „aktiv im Norden“ in den fünf norddeutschen Bundesländern unterwegs ist, trainiert er für seinen dritten New-York-Marathon.
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