Neumarkt. Der Herbst ist da. Und mit ihm die Zeit der Herbststürme. Für die Bahn steigt damit das Risiko von Störungen im Betrieb, etwa durch abknickende Äste oder umstürzende Bäume, die die Oberleitung beschädigen. Das sorgt nicht nur für Arbeit, Ärger und Verzögerungen, sondern ist aufgrund der Hochspannung im Stromnetz auch potenziell gefährlich für Mensch und Material.
Die richtigen Systeme und Komponenten, um Sicherheit am und auf dem Gleis zu gewährleisten, liefern Firmen wie die Firma Dehn SE + Co KG mit Sitz in Neumarkt in der Oberpfalz. Das Elektrotechnik-Unternehmen mit weltweit rund 1.900 Mitarbeitern bietet neben Produkten für den Überspannungs- und Blitzschutz seit Kurzem auch Komponenten für die Bahn-Erdung an. „Bislang hat uns dies in unserem Erdungsportfolio gefehlt“, berichtet Lothar Gmelch, der sich bei Dehn um die Geschäftsentwicklung in der Bahntechnik-Sparte kümmert. Nun könne man gegenüber der Bahn als Komplettanbieter auftreten und alles aus einer Hand liefern.
Schäden an der Oberleitung können gefährlich werden
Die richtige Erdung ist für den sicheren Betrieb einer Schieneninfrastruktur unverzichtbar. Denn Personen und Gegenstände im Bahnumfeld sollen keinen Stromschlag bekommen, wenn sie ungewollt mit den spannungsführenden Teilen in Kontakt geraten. Das kann passieren, sobald etwa die Oberleitung beschädigt ist und der Fahrdraht reißt. Geerdet werden müssen daher etwa Gleise, Stahl- und Stahlbetonbrücken, Tunnel oder leitfähige Komponenten auf und über Bahnsteigen, wie etwa Geländern.
Die Bahn-Erdung beinhaltet eine stromfeste Verbindung zwischen allen leitfähigen Komponenten, der Rückleitung und der gesamten Erdung am Unterwerk. Diese Verbindung muss kurzschlussstromfest sein, da Betriebsstrom und auch Kurzschlussströme darüber geführt werden. Im Störfall muss die Oberleitung schnell abgeschaltet werden.
Umgefallene Bäume sind nicht die einzige Ursache
Wichtig ist die Bahn-Erdung im Übrigen das ganze Jahr über – nicht nur während der Sturmsaison. Ursachen für einen Schaden an der Oberleitung sind nicht ausschließlich Bäume und Äste. Auch Unfälle mit Baustellenfahrzeugen oder Wagen mit hohen Aufbauten können den Fahrdraht reißen lassen. Zudem sind auch defekte Stromabnehmer auf den Zügen selbst oder schlicht Materialermüdung in der Lage, gefährliche Situationen herbeizuführen.
Michael Stark schreibt aus der Münchner aktiv-Redaktion vor allem über Betriebe und Themen der bayerischen Metall- und Elektro-Industrie. Darüber hinaus beschäftigt sich der Volkswirt immer wieder mit wirtschafts- und sozialpolitischen Fragen. Das journalistische Handwerk lernte der gebürtige Hesse als Volontär bei der Mediengruppe Münchner Merkur/tz. An Wochenenden trifft man den Wahl-Landshuter regelmäßig im Eisstadion.
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